Man kann den Rückgang der Überfälle auf den wichtigen Seehandelsrouten am Horn von Afrika getrost drastisch nennen. 2012 brachten Piraten nur noch fünf Schiffe in ihre Gewalt. Im Jahr davor waren es noch 25.
Stacheldraht und Wasserkanonen
Die Zahl der versuchten Angriffe sei auf 30 von zuvor 151 gesunken. Eine Trendwende scheine erreicht, erklärte das deutsche Verteidigungsministerium in Berlin.
Eine Ursache für diesen Umschwung sei sicherlich der multinationale Marine-Einsatz in der Region, so der Korrespondent von «SRF 4 News» Fredy Gsteiger. Aber auch der bessere Selbstschutz der Handelsschiffe zeige Wirkung.
Die Reedereien rüsteten ihre Schiffe mittlerweile professionell auf: mit bewaffneten Sicherheitsleuten, Stacheldraht an der Reling, Wasserkanonen und Schutzräumen.
Gemeinsamer Kampf
Im Rekordjahr 2010 waren in der Region noch 47 Schiffe entführt worden. Durch das Seegebiet vor Somalia und den Golf von Aden führt die wichtigste Handelsroute zwischen Europa, der arabischen Halbinsel und Asien. 2008 startete die EU die multinationale Marineoperation «Atalanta» zum Schutz der Seefahrt in der Region.