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Bild 1 von 4. Die Basis Guantánamo gibt es seit 1903. Kurz davor hatten die USA den Kubanern geholfen, den Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier zu gewinnen. Als Belohnung erhielten sie den Militärstützpunkt auf Basis eines Pachtvertrages. Der gilt noch heute, allerdings löst die kubanische Regierung den Scheck nicht ein, weil sie den Vertrag nicht anerkennt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 4. Dieses Fotos stammt vermutlich aus der Anfangszeit des Lagers. Zwar müssen nicht folgsame Häftlinge nach wie vor orange Anzüge tragen, jedoch sind sie dann in einer Isolationszelle eingesperrt. Die restlichen Gefangenen sind weiss gekleidet und dürfen Zeitung lesen oder Fernsehen schauen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 4. Fussfesseln und Ketten, dabei ist eine Flucht unmöglich. Das Hochsicherheitsgefängnis besteht aus einem Labyrinth aus Stacheldrahtzäunen, Toren und Wachtürme. Hinzu kommt, dass die Basis sehr weitläufig ist, die Grenze nach Kuba schwer bewacht wird und ansonsten nur Wasser die Militärbasis umgibt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 4. Unter den Gefangen befinden sich nur Männer. Zur Bewachung wird ein Drittel des Personals der Basis benötigt. Der Rest der insgesamt 5700 dort lebenden Militärs und Zivilpersonen hat das Gefangenenlager noch nie gesehen. Grösstenteils sind sie der Navy unterstellt oder arbeiten in zivilen Berufen als Kassiererin, Bauarbeiter oder Automechaniker. Bildquelle: Keystone.
Der Hungerstreik im US-Gefangenenlager Guantánamo weitet sich aus. Rund 77 der 166 Insassen beteiligten an der Protestaktion, wie ein Militärsprecher mitteilte. Dies sind 25 mehr als am Mittwoch. 17 Häftlinge werden zwangsernährt, fünf von ihnen im Spital. Zurzeit sei aber keiner von ihnen in Lebensgefahr.
Nach Angaben von Anwälten wurde der Streik am 6. Februar ausgelöst. Im Kern richtet sich der Streik gegen die seit elf Jahren andauernde Inhaftierung ohne Anklage oder Prozess, erklärten die Anwälte.
Rotes Kreuz drängt auf rasche Lösung
Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, hatte Anfang April die USA erneut aufgefordert, das Gefangenenlager auf der US-Militärbasis zu schliessen. Es sei keine Überraschung, dass die Insassen auf so verzweifelte Massnahmen wie den Hungerstreik zurückgriffen.
Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) fordert eine Lösung. «Die USA müssen dringend alle hängigen humanitären, rechtlichen und politischen Fragen bezüglich der Inhaftierten in Guantánamo lösen», sagte IKRK-Präsident Peter Maurer Washington. Dazu zählten auch jene Personen, die nicht mehr als Gefahr gälten und deren Inhaftierung daher ungerechtfertigt sei.