Knapp sechs Wochen nach dem mutmasslichen Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine sind die sterblichen Überreste von bislang 73 Opfern den Angehörigen übergeben worden. Das teilte der Leiter des niederländischen Identifizierungsteams, Wim Heijnen, in Den Haag mit. 173 Opfer wurden bisher offiziell identifiziert.
Die Boeing von Malaysia Airlines war am 17. Juli über dem Konfliktgebiet vermutlich von einer Rakete abgeschossen worden. 298 Menschen starben, die meisten davon waren Niederländer. Wie viele Opfer geborgen wurden, ist allerdings weiterhin unklar.
DNA-Vergleiche sollen Gewissheit bringen
An der Unglücksstelle wurden 283 DNA-Profile sichergestellt. Darunter könnten aber auch Spuren von Personen sein, die nicht in dem Flugzeug sassen, sagte Heijnen.
Die Identifizierung auf der Basis von Fingerabdrücken und Gebiss sei abgeschlossen. Das Niederländische Forensische Institut versuche nun, über DNA-Vergleiche die gefundenen menschlichen Reste zuzuordnen.
Noch wird getrauert, doch die Kämpfe gehen weiter
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Bild 1 von 9. Vor der Abflughalle 3 des Amsterdamer Flughafens Schiphol liegt ein Meer von Blumen. Seit dem Absturz der Boeing der Malaysia Airlines am 17. Juli ist es für die Niederländer zum nationalen Denkmal geworden. Täglich wird es grösser. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Selten haben Bilder das ganze Ausmass eines Dramas so eindrücklich dargestellt. Die lange Trauerkolonne der Leichenwagen, die von Mittwoch bis Samstag täglich durch die niederländische Landschaft fuhr. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 9. Am Samstag kommt der vorläufig letzte Transport in der Kaserne von Hilversum an – 38 Särge. Das erste der 298 Opfer ist identifiziert. Doch wie geht es weiter? Kämpfe verhindern die Untersuchung im Absturzgebiet. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 9. Schwerbewaffnete prorussische Rebellen kontrollieren das Gebiet um die Absturzstelle. Und ukrainische Einheiten versuchen inzwischen, dort die Kontrolle wiederzuerlangen. Bislang kann keiner die Sicherheit der internationalen Experten garantieren. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 9. Seit Samstag sind 40 niederländische Militärpolizisten im ukrainischen Charkow. Sie sollen den Experten helfen. Doch die Königlichen Gendarmen sind unbewaffnet. Am Sonntag wollten sie die Absturzstelle besichtigen. Doch wegen neuer Kämpfe mussten sie die Reise nach Donezk absagen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Am Sonntag toben an der Absturzstelle bei Grabowo heftige Panzergefechte zwischen ukrainischen Truppen und prorussischen Separatisten. Damit schwindet die Hoffnung weiter, Opfer und Hinweise auf die Unglücksursache finden zu können. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 9. An der Absturzstelle sollen immer noch Leichen liegen. «Alle Menschen nach Hause bringen, das hat für uns absolute Priorität», betont der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte wieder und wieder. Doch die Bergung der restlichen Opfer und die internationale Untersuchung der Absturzstelle sind bislang faktisch unmöglich. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 9. Die Niederländer wollen den Familien der Absturzopfer beistehen. Mit Gesten und Blumen. Viele der Hunderttausenden, die in diesen Tagen von Amsterdam aus in die Ferien fliegen, halten bei dem Blumendenkmal an der Abflughalle 3 des Flughafens Schiphol inne. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 9. Auch in der Ukraine selbst gedenkt man der Opfer. In Charkow gab es am Donnerstag ein Gedenkkonzert für die 298 Toten. Bildquelle: Keystone.