In New York sind 106 Personen, darunter 80 ehemalige Polizisten und Feuerwehrleute, festgenommen und angeklagt worden – wegen Sozialbetrugs. Ihnen wird vorgeworfen, über Jahre zu Unrecht Invalidenrenten bezogen zu haben. Laut der Staatsanwaltschaft geht es insgesamt um Hunderte Millionen Dollar. «Die Unverfrorenheit ist schockierend», sagte der Staatsanwalt von Manhattan.
Einige der Polizisten und Feuerwehrmänner hatten sich das Geld erschlichen, indem sie argumentierten, sie seien nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 traumatisiert und könnten deshalb nicht mehr arbeiten. Die Ermittler deckten jedoch auf, dass die Beschuldigten an dem Tag gar nicht in der Nähe des World Trade Centers waren.
Drahtzieher kassierten Provisionen
Vier der Beschuldigten sollen laut Staatsanwaltschaft den Betrug organisiert haben. Sie sollen dafür Provisionen kassiert haben. Zudem sollen sie die Antragsteller für die Sozialhilfe-Tests trainiert haben. Sie sollten etwa schreiben, dass sie sich nicht um sich selbst kümmern könnten und Angst hätten, das Haus zu verlassen.
Die Ermittler fanden aber Bilder der Sozialhilfe-Empfänger auf Facebook wie sie ihrem Hobby frönten: Sie war dort etwa beim Fischen in Costa Rica abgelichtet oder fuhren Motorrad. Andere «Traumatisierte» flogen Helikopter, fuhren Jetski und trainierten Kampfsport.
Schaden von mehreren Millionen Dollar
Die Staatsanwaltschaft sagte, bis zu 50‘000 Dollar hätten sich die früheren Stadtangestellten so pro Jahr erschlichen. Das Ganze habe bereits 1988 angefangen. Die Behörden vermuten, dass der Schaden insgesamt mehr als 400 Millionen Dollar betragen könne.
Die Verdächtigen bekannten sich als nicht schuldig, als sie dem Richter vorgeführt
wurden.