Der Nostand im Touristenparadies der Malediven gilt für 30 Tage. Als Grund für die Massnahme nannte ein Präsidentensprecher in der Hauptstadt Malé «Bedrohungen der nationalen Sicherheit». Die Bedrohungslage erläuterte die Regierung aber nicht näher.
Im September hatte Präsident Abdulla Yameen eine Explosion auf seinem Boot unversehrt überlebt, seine Frau wurde am Rücken verletzt. Vizepräsident Ahmed Adheeb war nach dem Vorfall festgenommen und entlassen worden.
Waffen und Bomben gefunden
Ihm wird vorgeworfen, in den mutmasslichen Anschlag auf den Präsidenten verwickelt zu sein. Vor einigen Tagen wurden laut Generalbundesanwalt Mohamed Anil ausserdem ein Waffen- und Bombenversteck gefunden. Es habe Hinweise auf einen geplanten Anschlag gegeben, sagte Anil.
Protestversammlung verunmöglicht
Die Sicherheitsmassnahmen wurden nach Inkrafttreten des Notstands am Mittwochmittag verstärkt. Das Streik- und Versammlungsrecht ist ausgesetzt. Der Notstand ermöglicht es der Polizei auch, Häuser zu durchsuchen. Laut Verfassung ist die Dauer des Notstands auf 30 Tage begrenzt.
Am Freitag wollte die Maledivische Demokratische Partei (MDP) demonstrieren, was ihr nun verwehrt bleibt. MDP-Anführer Mohamed Nasheed war im Februar festgenommen und in einem hoch umstrittenen Verfahren zu 13 Jahren Haft verurteilt worden.
Seit Jahren politisch in der Krise
Das Tropenparadies befindet sich seit Jahren in einer politischen Krise. Auswirkungen auf die Tourismusindustrie hat das kaum, da die meisten Besucher auf abgelegenen Inseln Luxus-Urlaub machen. Dort gelten andere Regeln: So sind in der islamischen Republik Bikinis und Bier erlaubt, jedoch ausschliesslich an den Touristenstränden.