Darfur war lange Zeit ein Synonym für eine der schlimmsten humanitären Katastrophen unserer Zeit. In dem Konflikt zwischen Rebellen und der Regierung des Sudan kamen seit 2003 schätzungsweise 300'000 Menschen ums Leben.
Seit zwei Jahren gilt ein Friedensabkommen, das den Konflikt beilegen sollte. Doch Friede und Wiederaufbau lägen noch in weiter Ferne, sagt der Afrikakorrespondent der NZZ, Markus Häfliger, im Gespräch mit Radio SRF.
Zwar ist Darfur seit dem Abschluss des Abkommens aus den internationalen Schlagzeilen verschwunden. Doch an der Situation vor Ort habe sich wenig verändert, so Häfliger. Immer noch lebten 1,5 Millionen Darfuri in Vertriebenen-Lagern und noch mehr Menschen in Darfur seien von Lebensmittelhilfe abhängig.
Auch sei es erst vor wenigen Tagen zu neuen Gefechten zwischen Rebellengruppen und der Armee gekommen. Dabei sollen Dutzende Menschen getötet worden sein. Bereits im Januar habe die UNO von Kämpfen berichtet, die gegen 200 Todesopfer gefordert hätten.
Entsprechend seien fehlende Sicherheit und Frieden die grössten Probleme vor Ort. Ist Häfliger überzeugt: «Beides ist nicht da.» Es gebe in den Vertriebenen-Lagern sehr viel Banditentum und Übergriffe auf die Zivilbevölkerung.
Diese Probleme könnten nicht einfach dadurch gelöst werden, dass auf einer Geber-Konferenz viel Geld gesprochen werde. Um einen Schritt voranzukommen seien vor allem mehr Anstrengungen der Regierung von Präsident Bashir nötig.