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Bild 1 von 8. Die indische Mars-Mission kostet umgerechnet lediglich rund 66 Millionen Franken. Trotzdem steht das Prestigeprojekt in der Kritik: Das Land hat mit einer grossen Armut zu kämpfen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 8. Bei einem Erfolg könnte Indien jedoch Asiens Nummer eins in Sachen Mars-Mission werden. Dann, so hoffen die Verantwortlichen, werden die Bereiche Raumfahrt-, Satelliten- und Navigationstechnik Millionen erwirtschaften. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 8. Die Weltraumsonde «Mangalyaan» soll nach etwa 300 Tagen die Marsumlaufbahn erreichen. Eine Landung ist nicht geplant. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 8. Die Sonde soll auf ihrer Mission wissenschaftliche Informationen sammeln und die Atmosphäre sowie die Oberfläche des Himmelskörpers studieren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 8. Die 1350 Kilogramm schwere Sonde ist zudem mit fünf Instrumenten ausgestattet. Eines davon soll Methan aufspüren – womöglich ein Zeichen für Leben auf dem Mars. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 8. Eigentlich sollte die Mars-Sonde bereits im Oktober starten. Der Termin wurde auf November verschoben, weil die Flugüberwachung nicht stand. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 8. Nun ist die unbemannte Raumsonde auf dem Weg. Sie startete am 5. November planmässig vom Weltraumbahnhof Sriharikota im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh in Richtung Mars. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. Indien hofft, mit der Rakete den Roten Planeten zu erreichen: Bislang gelang dies nur den USA, der UdSSR und der Europäischen Union. Bildquelle: Keystone.
Mit einem leuchtend gelben Feuerschweif stach die Rakete krachend in den blauen Himmel. Dort verschwand sie nach wenigen Sekunden, zur Zufriedenheit aller: «Die Reise geht nach Plan, sehr schön», kommentierte der Chef der Marsmission aus dem Kontrollraum stolz.
Gibt es Leben auf dem Mars?
An Bord der Rakete befindet sich eine unbemannte Sonde. Diese soll nach etwa 300 Tagen und 780 Millionen Kilometern die Marsumlaufbahn erreichen. Eine Landung auf dem roten Planeten ist nicht vorgesehen. Eines der wissenschaftlichen Ziele sei es, herauszufinden, ob es auf dem Mars Methan gebe, sagt Indiens Raumfahrt-Chef Koppillil Radhakrishnan: «Das würde Rückschlüsse darüber zulassen, ob dort Leben existieren kann. Sollten wir Methan finden, möchten wir herausfinden, ob es durch geologische oder biologische Aktivität ensteht.» Die Marsmission werde zudem positive Nebeneffekte auf den indischen Technologiesektor und auf die Komunikations- und Fernüberwachungs-Sateliten haben.
Es geht jedoch um mehr als um heere wissenschaftliche Ziele. Ist Indiens Mission erfolgreich, katapultiert sich die Nation automatisch ein Stück näher an die führenden Weltmächte und sie hätte eine Nasenlänge Vorsprung auf den Rivalen China. China und Japan haben bereits versucht den Mars zu erreichen, sind jedoch gescheitert. Bislang ist es einzig den Weltraumagenturen der USA, Russlands und der EU gelungen, bis zum Mars vorzudringen.
Der indische Raumfahrt-Chef sagt deshalb: «Es geht um unseren Nationalstolz. Unsere Jugendlichen werden sich so für Technologie und Wissenschaft begeistern.»
Der Hunger bleibt
Die Marsmission ist auch ein Thema in der Bevölkerung. «Ich bin stolz, dass wir diese Rakete abgeschossen haben. Wenn sie den Mars wirklich erreicht, dann sind wir auf Augenhöhe mit Amerika», sagt der Santosh Kumar. Vor einem Tempel in Neu Delhi verkauft der 26-Jährige Blumen. Für Wissenschaft interessiere er sich nicht,
Die Marsmission kostet rund 66 Millionen Franken. Geld, das man besser auf der Erde ausgeben sollte, als in den Himmel zu schiessen, sagen einige Kritiker. Denn Indien mag zwar in der Raumfahrt und Hochtechonologie an die Weltspitze aufschliessen, gleichzeitig ist die Regierung, unfähig ihre Bürger zu ernähren. Beinahe die Hälfte aller indischen Kinder sind unterernährt, Millionen leben in Armut. Einige von ihnen, eine Gruppe von Bettlern, haben sich heute vor dem Tempel in Delhi für eine Gratismahlzeit angestellt.