Geht es nach dem Unterhaus des indischen Parlaments, sollen zwei Drittel der Bevölkerung monatlich fünf Kilogramm Getreide zu Rappen-Preisen erhalten. Ein entsprechendes Ernährungsprogramm für 820 Millionen Menschen wurde nun verabschiedet.
Sonia Gandhi, Chefin der regierenden Kongresspartei, bezeichnete den Schritt als «historisch, um den Hunger zu beseitigen». Allerdings: Das Oberhaus und der Präsident müssen das Programm zuvor noch billigen.
Programm kaum umsetzbar?
Kritiker bemängeln: Für die Umsetzung gebe es nicht ausreichend Lebensmittelvorräte und Indien besitze zurzeit nicht das Geld, um das knapp 20 Milliarden Franken teure Projekt zu schultern .
Mehrere Abgeordnete sagten, das Programm sei wegen der grassierenden Korruption kaum umsetzbar und die Hilfe komme nicht bei denen an, die sie bräuchten.
Die Regierung hatte das Ernährungsprogramm im Wahlkampf 2009 versprochen und nun im Juli eine entsprechende Verordnung verabschiedet.
Gemäss der Weltbank lebt ein Drittel der weltweit Armen in Indien, etwa die Hälfte der Kinder ist unterernährt.