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International Insektengift im Schulessen: Rektoren zum Vorkosten gezwungen

Im indischen Bundesstaat Bihar ist Vorsicht beim kostenlosen Schulessen angesagt: 23 Kinder starben nach dem Verzehr der vergifteten Speisen. Die Regierung hat nun reagiert: Künftig müssen Schulleiter und Köche vorkosten. Zahlreichen Kindern reicht das nicht, sie boykottieren die Mahlzeiten.

Indisches Klassenzimmer mit zwei Schülerinnen im Vordergrund; eine betet vor dem Essen.
Legende: Viele indische Schüler boykottieren die Mahlzeiten oder beten, bevor diese gegessen werden. Reuters

Weil ihr Mittagessen Insektengift enthalten hatte, sind 23 Kinder einer indischen Grundschule in Saran gestorben. Kein Wunder boykottieren nun viele Schüler die vom Staat angebotenen Gratismahlzeiten.

Zahlreiche Kinder würden sich weigern, die Mahlzeiten zu essen oder würden sie in den Abfall werfen, berichten Medien aus dem Bundesstaat Bihar.

Gericht verbietet Säureverkauf

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Wegen den vielen Anschlägen auf Frauen hat das höchste Gericht Indiens den Säureverkauf eingeschränkt. Innerhalb von drei Monaten müssten nun Gesetze erlassen werden, damit die ätzende Flüssigkeit nicht mehr frei im Laden erhältlich sei, ordneten die Richter an. Käufer sollten künftig ihren Ausweis zeigen und einen Verwendungszweck angeben müssen.

Schulleiterin ist auf der Flucht

Auch die Regierung von Bihar zieht unterdessen Konsequenzen: Künftig sollen Rektoren und Köche die Speisen an den Schulen vorkosten. Die Regierung veröffentlichte in allen Lokalzeitungen entsprechende Anzeigen, in denen die Regel erklärt wird. Bei Verstössen werden Massnahmen angedroht, heisst es in den Zeitungen.

Die Schüler der staatlichen Grundschule hatten ein Mittagessen serviert bekommen, das nach einer ersten Untersuchung Insektengift enthielt.

Eventuell sei das Essen in einem Behälter gewesen, der vorher ein Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel enthielt, sagte der zuständige Untersuchungsbeamte. Die Schulleiterin und ihr Ehemann, der Lebensmittel an die Schule verkaufte, seien auf der Flucht. Gegen beide liege ein Haftbefehl vor.

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