Seit 2011 haben sich Interpol und die Fifa gegen Wettbetrug durch Spielmanipulationen engagiert. Die Kooperation hätte insgesamt 10 Jahre dauern sollen. Der Fussball-Weltverband unterstützte diese Ermittlungen finanziell – mit insgesamt 20 Millionen Franken für die Laufzeit des Projekts.
In Lyon hat nun der Interpol-Vorstand beschlossen, diese Zusammenarbeit mit der Fifa auszusetzen. Die Fifa-Gelder werden vorerst nicht für die weitere Arbeit verwendet.
«Alle externen Partner, ob öffentliche oder private, müssen die fundamentalen Grundwerte und Prinzipien der Organisation teilen», sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock. Diese Voraussetzung sieht er derzeit nicht mehr gegeben.
«Rückschlag im Kampf gegen kriminelle Machenschaften»
Die Fifa reagierte in einer Verbandsmitteilung enttäuscht auf den Interpol-Beschluss. «Erfolg und Bedeutung des Programms können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden», heisst es in dem Schreiben. Das erfolgreiche Programm stehe in keinerlei Verbindung zu den aktuellen Ereignissen rund um die Fifa.
Vielmehr werde sich dessen Aussetzung negativ auf den Kampf gegen kriminelle Machenschaften auswirken, befürchtet die Fifa. Der Verband will sich deshalb für eine schnellstmögliche Wiederaufnahme einsetzen.
Auch Vatikan will vorerst kein Fifa-Geld mehr
Auch der Vatikan zieht sich angesichts des Fifa-Skandals aus einem Fussball-Projekt zurück. «Scholas Occurrentes», eine päpstliche Initiative zur Kinderförderung durch Sport und Bildung, verzichtet auf geplante Spenden des südamerikanischen Verbandes Conmebol beim America-Cup. Der Verzicht gelte vorerst bis zum Abschluss der Ermittlungen im Korruptionsskandal um die Fifa, heisst es in einer Mitteilung.
Beim Turnier in Chile sollten für jedes Tor und jeden gehaltenen Penalty 10'000 Franken an den südamerikanischen Verband Conmebol fliessen. Beim letzten America-Cup wurden 72 Tore geschossen.