Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat Lamine Diack nach der jüngsten Korruptions-Affäre die Ehrenmitgliedschaft entzogen. Der ehemalige Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF war eines von bis dahin 32 Ehrenmitgliedern des IOC. Gegen ihn laufen derzeit Verfahren der französischen Justizbehörden wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche.
«Wir erwarten, dass die IAAF und die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) alle nötigen Massnahmen einleitet, um saubere Athleten zu schützen und Vertrauen zurückzugewinnen», hiess es in der IOC-Mitteilung.
Entzug von Olympia-Medaillen?
Das IOC will auch den Entzug von olympischen Medaillen prüfen. «Aufgrund seiner Null-Toleranz-Politik gegen Doping wird das IOC alle notwendigen Massnahmen und Sanktionen einleiten, Medaillen entziehen und neu vergeben sowie Trainer und Offizielle von künftigen Olympischen Spielen ausschliessen.»
Zuvor hatte eine unabhängige Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur in einem Bericht Beweise für umfassendes Doping und Vertuschungsmassnahmen im russischen Sport vorgelegt. Auch die Führung der IAAF um den früheren Präsidenten Lamine Diack ist in den Skandal verwickelt.
Zudem erklärte das IOC in seinem Statement, dass es nach eingehender Prüfung keine Zweifel an der Arbeit des akkreditieren Anti-Doping-Labors während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi gebe. Die unabhängige Ermittlungsbehörde hatte jene in Frage gestellt. Das IOC will allerdings die entnommenen Proben für zehn Jahre aufbewahren und nötigenfalls erneut untersuchen.