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Bild 1 von 9. Seine Anhänger loben ihn für die neue politische Welle in Iran – seine Gegner kritisieren ihn für die wirtschaftliche Misere und die politische Isolation. Im August endet Mahmud Ahmadinedschads achtjährige Ära. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 9. Said Dschalili ist Unterhändler im Atomstreit mit dem Westen. Er gilt als sehr konservativer Politiker. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. Ali Akbar Welajati gilt als traditioneller Konservativer mit Kontakten zu beiden Lagern – der erzkonservativen Gruppe, die absolut loyal zu Ajatollah Chamenei steht, und dem eher pragmatischen Lager Rafsandschanis. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 9. Mohammed Bagher Ghalibaf gilt als pragmatischer Konservativer. Der Bürgermeister von Teheran hat den Ruf eines kompetenten und charismatischen Managers. Er könnte die Stimmen der jungen Generation gewinnen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. Hassan Rohani ist ein moderater muslimischer Geistlicher und ehemaliger Atomunterhändler. Er wurde 2005 nach der Wahl von Mahmud Ahmadinedschad von dem Posten abberufen. Rohani ist ein politischer Verbündeter des früheren Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Mohsen Resai ist ein erfahrener Politiker und ehemaliger Kommandeur der Revolutionsgarden. Er war 2009 gegen Ahmadinedschad angetreten, verlor und protestierte dagegen. Resai ist Mitglied eines Beratergremiums von Chamenei. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 9. Mohammed Gharasi tritt als unabhängiger Kandidat an. Gharasi war in den 1980er-Jahren während des Krieges gegen Irak Ölminister. Unter Rafsandschani war er Minister für Post und Telekommunikation. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 9. Kandidatur zurückgezogen. Gholam-Ali Hadad-Adel hat seine Kandidatur um die Präsidentschaft fünf Tage vor der Präsidentenwahl zurückgezogen. Damit erhöhen sich die Aussichten der beiden anderen Bewerber aus dem konservativen Lager, Ali-Akbar Welajati und Mohammed Bagher Ghalibaf. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 9. Kandidatur zurückgezogen. Mohammed Resa Aref. Er war der einzige Reformer in der Präsidentenwahl in Iran und hat seine Kandidatur vier Tage vor der Präsidentenwahl zurückgezogen. Er wollte sich im Fall eines Wahlsieges für eine bessere Beziehung des Irans zur internationalen Gemeinschaft einsetzen. Bildquelle: Keystone.
Die Wahl des neuen iranischen Präsidenten hat begonnen. Über 50 Millionen Iraner sind aufgerufen, einen Nachfolger für Staatschef Mahmud Ahmadinedschad zu bestimmen. Er selbst darf nicht mehr kandidieren.
Die Wahllokale werden bis Mitternacht (21:30 MESZ) geöffnet sein. Die Ergebnisse sollen am Samstag bekanntgegeben werden.
Wenige Tage vor der iranischen Präsidentenwahl lichten sich die Reihen der Kandidaten. Am Dienstag hat der Reformer Mohammed Resa Aref das Handtuch geworfen, am Montag war es der Konservative Gholam-Ali Hadad-Adel.
Von den sechs verbleibenden Kandidaten haben vier gute Chancen. Neben den beiden Konservativen Ali-Akbar Welajati und Mohammed Bagher Ghalibaf rechnen sich auch der Hardliner Said Dschalili sowie der Reformer Hassan Ruhani Chancen aus. Womöglich kommt es am nächsten Freitag zu einer Stichwahl.
Said Dschalili
Dschalili ist im Westen vor allem bekannt als Irans Atomunterhändler. Der 1965 geborene Konservative gilt als Mann Ayatollah Ali Chameneis – dem obersten geistlichen Führer Irans. Beobachter stufen Dschalili als Hardliner ein.
Er will keine Annäherung an den Westen, keine Kompromisse im Atomstreit mit der internationalen Gemeinschaft. «Dschalili wird die derzeitige Widerstandsideologie halten», sagt Walter Posch, Iranexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Seine Wahlkampf-Slogans lauten: «Widerstand ist unser erstes und letztes Wort» und «Weder Kompromiss noch Nachgiebigkeit».
Ali-Akbar Welajati
Welajati war von 1981 bis 1997 iranischer Aussenminister. Er ist Berater von Chamenei. Der 67jährige hat angekündigt, die Anweisungen Chameneis in allen Fragen befolgen zu wollen. Der Mediziner gehört seit 1988 dem Schlichtungsrat an. Welajati ist konservativ und regimetreu. «Er ist der einzige Kandidat, der ein Gefühl für die internationale Welt hat», sagt der Iranexperte Posch.
Mohammed Bagher Ghalibaf
Teherans Bürgermeister Mohammed Bagher Ghalibaf gilt als aussichtsreicher konservativer Bewerber. Der 51jährige wird in der Hauptstadt als «Mann fürs Praktische» oder als «Macher» bezeichnet. Ghalibaf stammt aus den Revolutionsgarden und war früherer Polizeichef. Er steht Chamenei nahe.
Hassan Ruhani
Ruhani war 16 Jahre lang Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrats. In diesem Amt war er von 2003 bis 2005 iranischer Atomchefunterhändler. Der 64jährige leitet das Zentrum für Strategische Studien in Teheran. Ruhani gilt als moderat und steht Ex-Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani nahe. Ruhani ist Kandidat des Reformlagers. Er will Iran aus der internationalen Isolation führen. Sein Slogan bei den Wahlen lautet: «Besonnenheit und Hoffnung».
«Es kommt auf die Wahlbeteiligung an»
Wer von den verbleibenden Kandidaten das Rennen macht, darüber mag der Iranexperte Walter Posch nicht spekulieren. Worauf es ankomme, sei die Wahlbeteiligung. Daran könne man ablesen, ob die Iraner nach wie vor hinter ihrem System stünden. Bei über 60 Prozent müsse man davon ausgehen.
Eine niedrige Wahlbeteiligung würde die Chancen des derzeitigen Atomchefunterhändlers Said Dschalili erhöhen, sagen Experten. Posch fügt an: «Dschalili wäre ein schwacher Präsident. Er würde gewisse Eliten fördern und deren Leute in hohe Positionen holen. Daher wäre er sehr umstritten.»
Bei einer Wahlbeteiligung von über 40 Prozent hätten laut Experten die beiden konservativen Welajati und Ghalibaf bessere Chancen. Sollten viele Protestwähler zur Wahl gehen, würde das dem Reformkandidaten Ruhani zugutekommen. Posch meint: «Welajatis Chancen stehen schlechter als Ruhanis.»