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Bild 1 von 4. Die antike Oasenstadt Palmyra, die zum Weltkulturerbe zählt, liegt mitten in der syrischen Wüste. Im Bild der Anfang Oktober 2015 zerstörte Triumphbogen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 4. Der mittlerweile zerstörte Baal-Schamin-Tempel in Palmyra. Bildquelle: Bernard Gagnon.
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Bild 3 von 4. Die Ruinen aus den ersten Jahrhunderten nach Christus machen die Stadt zu einem der wichtigsten Komplexe antiker Bauten im Nahen Osten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 4. Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Touristen lassen sich in Palmyra fotografieren. Seit Mai 2015 ist die Oasenstadt in den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat. Bildquelle: Reuters.
Die Zerstörung des Triumphbogen war offenbar schon länger geplant. Der IS habe den am Beginn der berühmten Säulenallee von Palmyra stehenden Triumphbogen bereits vor einigen Wochen vermint, sagte der Chef der staatlichen syrischen Antikenverwaltung, Mamun Abdelkarim.
Das Bauwerk sei «eine der Ikonen von Palmyra» gewesen. Abdelkarim sprach von einer «systematischen Zerstörung» der antiken Stätte: «Sie wollen sie vollständig auslöschen.»
Seit 1980 Weltkultur-Erbe
Der IS hat in Palmyra unter anderem bereits die einzigartigen Tempel Baal und Baal Schamin zerstört, die ebenfalls zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Die Extremisten enthaupteten auch den früheren Chef-Archäologen von Palmyra, Khaled Asaad.
Die Miliz hatte Palmyra im Mai von Anhängern des Assad-Regimes eingenommen. Die Oasenstadt in der zentralsyrischen Wüste war eines der herausragenden Zentren im Altertum. Die Unesco erklärte die Ruinen der ehemaligen Handelsmetropole der legendären Königin Zenobia im Jahr 1980 zum Weltkulturerbe.
Gegen «Vielgötterei» und «Unglauben»
In seiner radikalen Lesart des Islams verurteilt der IS nichtislamische Gebetsorte wie den Baal-Schamin-Tempel als Stätten der «Vielgötterei» und des «Unglaubens».
Auch vor christlichen Bauten machen die Dschihadisten keinen Halt. So zerstörten sie kürzlich in dem Ort Karjatain westlich von Palmyra mit Bulldozern das jahrhundertealte Kloster Mar Elian, weil dort Heilige angebetet wurden. Auch im Irak hat die Terrormiliz zahlreiche Kulturstätten vernichtet.
Aus religiösem Fanatismus zerstörte Kulturdenkmäler
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Bild 1 von 11. Anfangs Oktober sprengten die IS-Terroristen den Triumphbogen von Palmyra. Das Bild zeigt die Oasenstadt im Jahr 2010. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 11. Nachdem sie über 1800 Jahre lang der Zeit getrotzt hatten, fielen im August 2015 bereits die Ruinen des Baal-Schamin-Tempels der Zerstörungswut der Islamisten zum Opfer. Der Tempel war im Jahr 17 n.Chr. unter dem römischen Kaiser Hadrian errichtet und im Jahr 103 erweitert worden. Bildquelle: Bernard Gagnon .
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Bild 3 von 11. Im März 2015 sprengten IS-Terroristen Ruinen der antiken Stadt Al Hadra im Irak. Die Stadt beherbergt gut erhaltene assyrische Ruinen, die bis ins dritte Jahrhundert vor Christus zurück datieren. Sie gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und liegt 110 Kilometer südlich von Mossul. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 11. Im April 2015 zerstörten Extremisten des IS mit Bulldozern, Presslufthämmern und Sprengstoff die Ruinen der 3000 Jahre alten Stadt Nimrud im Irak. Das Bild zeigt Grabungen im Jahr 2001. Bildquelle: AFP.
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Bild 5 von 11. Im Februar 2015 zerstört der IS im Museum der nordirakischen Stadt Mossul und an der Grabungsstätte Ninive Jahrtausende alte Statuen aus assyrischer Zeit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 11. Unter den zerstörten Kulturgütern ist auch eine Türhüterfigur, die mehr als 2600 Jahre alt ist. Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums in Berlin, bezeichnet die Zerstörung als Katastrophe. «Das ist so, als würde jemand die Sphinx in Ägypten zerstören», erklärt er. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 11. In Mali kommt es seit 2012 zu bewaffneten Konflikten zwischen Regierungstruppen (unterstützt von Frankreich), den Tuareg und islamistischen Kämpfern im Norden des Landes. 2012 zerstörten islamistische Kämpfer der Ansar Dine und der Al-Kaida in Timbuktu kulturell wertvollem Grabstätten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 11. Fast noch schlimmer war der Brand im Januar 2013 in der Bibliothek von Timbuktu, dem Ahmed-Baba-Zentrum. Auf dem Rückzug vor den nahenden Regierungstruppen zündeten die Islamisten die Bibliothek an. Fast 100'000 Manuskripte waren dort gelagert, darunter einzigartige Schriften aus den vergangenen Jahrhunderten, die nun für immer verloren sind. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 11. Bereits in den 90er-Jahren zerstörten Islamisten Kulturgüter von grösster Bedeutung. 2001 fielen in Afghanistan die zwei weltberühmten Buddha-Statuen von Bamiyan Sprengungen durch die damals herrschenden Taliban zum Opfer. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 11. Binnen Sekunden war zerstört, was zuvor 1400 Jahre Bestand gehabt hatte. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 11. Aber auch extremistische Auslegungen anderer Religionen führten in jüngerer Vergangenheit zur Zerstörung von Kulturgüter. 1992 verwandelten fanatische Hindus die Babri-Moschee im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh in ein Trümmerfeld, um an deren Stelle einen Tempel zu bauen. Bildquelle: Imago.