Der Bikini-Wettbewerb wurde bereits aus dem Programm der Wahlen zur Miss World gestrichen. Der Austragungsort musste von Jakarta nach Bali verlegt werden. Aber auch auf der Touristeninsel wird gegen die Austragung vorgegangen. Die «Islamic Defenders Front» demonstriert mit Slogans wie «Geht zur Hölle» oder «Huren-Wettbewerb». Die Kandidatinnen haben selbst auf dem Weg ins Bad Geleitschutz.
Anschläge und Absagen
Auch gemässigtere islamische Gruppen haben sich den Demonstrationen angeschlossen. Mehrere Gruppen riefen dazu auf, nach Bali zu reisen, um dort gegen den Wettbewerb zu demonstrieren. Die Regierung will nicht zu deutlich gegen die Demonstranten vorgehen – in einem Jahr sind Wahlen.
Die Organisatoren der Wahlen zur Miss World wurden bereits vor elf Jahren von Islamisten bedroht. Mehrere hundert Personen wurden am Austragungsort bei Protesten getötet. Die Wahlen mussten damals in London stattfinden.
Die Sängerin Lady Gaga war vor einem Jahr gezwungen, ein bereits ausverkauftes Konzert wegen Drohungen gegen sie abzusagen. Auch die Band Aerosmith musste wegen Drohungen einen Auftritt absagen. 2002 hatten Islamisten auf Bali über 200 Menschen in den Tod gerissen. Mehrere Selbstmordattentäter sprengten sich unter Touristen in die Luft.