Ein Palästinenser hat am Mittwochmorgen in Tel Aviv mit einem Messer auf Insassen eines Busses eingestochen und mindestens neun Menschen verletzt. Zwölf weitere wurden wegen eines Schocks behandelt, wie israelische Rettungsbehörden mitteilten. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus.
Auf Passagiere eingestochen
Laut israelischen Medien attackierte der Mann zunächst den Fahrer des Linienbusses mit einem Messer. Dieser habe versucht, den Angreifer mit Pfefferspray abzuwehren. Danach stach der Palästinenser auf Businsassen ein.
Augenzeugen berichteten, der Mann habe sie weiter verfolgt, nachdem ihnen die Flucht aus dem Bus gelang. Polizisten schossen dem Angreifer ins Bein und stoppten ihn. Bei dem Täter soll es sich um einen 23-jährigen Palästinenser aus Tulkarem im Westjordanland handeln. Er soll sich illegal in Israel aufgehalten haben.
Netanjahu macht Bezug zu Brüssel und Paris
Die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt wurden daraufhin verstärkt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu macht die palästinensische Autonomiebehörde für den Angriff mitverantwortlich.
Netanjahu bezeichnete den Angriff als «das direkte Ergebnis der giftigen Anstachelung durch die Palästinenserbehörde gegen die Juden und ihren Staat». Er zog Parallelen zwischen den Anschlägen in Paris und Brüssel sowie dem Angriff in Tel Aviv. Israels extrem rechter Aussenminister Avigdor Lieberman gab dem als gemässigt geltenden Palästinenserpräsidenten Abbas und dem Chef der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen die Schuld am Attentat.
Hamas findet lobende Worte
Die radikalislamische Hamas lobte den Angriff, ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen. Die Tat sei «heldenhaft», schrieb Hamas-Führer Isat al-Rischek auf Twitter. Er sprach von einer «natürlichen Antwort auf die Besatzung».