Israel hat Regierungskreisen zufolge einen Luftangriff auf Ziele in Syrien geflogen. Damit sollte eine Lieferung von Raketen an die israelfeindliche Hisbollah-Miliz im benachbarten Libanon verhindert werden, wie ein Vertreter der israelischen Regierung sagte. Er wollte namentlich nicht genannt werden. Die syrischen Rebellen bestätigten den Luftangriff.
Der Einsatz der Kampfflugzeuge am Freitag sei vom Sicherheitskabinett an einer geheimen Sitzung gebilligt worden, so der Regierungsvertreter. Er bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Offiziell äusserte sich die Regierung in Jerusalem dazu nicht.
Sie hatte aber wiederholt erklärt, sie werde mit aller Macht verhindern, dass Waffen oder Giftgas aus dem Arsenal des syrischen Militärs in die Hände islamistischer Rebellen oder der Hisbollah gelangten.
Der Ort des Angriffs ist unklar. Die Kampfflugzeuge drangen jedoch Sicherheitskreisen zufolge nicht in den syrischen Luftraum ein. Die israelische Luftwaffe verfügt über Luft-Boden-Raketen und steuerbare Bomben, die nach dem Abschuss oder Abwurf Dutzende Kilometer horizontal fliegen können. Damit könnte Israel vom eigenen Territorium oder aus dem libanesischen
Luftraum heraus Ziele in Syrien angreifen.
Waffen gegen Israel
Bereits im Januar hatte Israel Diplomaten zufolge einen Luftangriff auf Ziele in Syrien geflogen, um einen Waffentransport an die Hisbollah zu verhindern. Dies hatte Sorgen vor einer Ausbreitung des seit mehr als zwei Jahren andauernden Bürgerkriegs in Syrien auf andere Länder der Region geschürt.
Die Hisbollah hatte 2006 mehr als einen Monat lang Krieg gegen Israel geführt. Israel befürchtet zudem, dass Al-Kaida nahestehende Islamisten unter den syrischen Rebellen nach einem Sieg über die Regierung von Präsident Baschar al-Assad ihre Waffen gegen den jüdischen Staat richten könnten.
Die libanesische Regierung hatte am Donnerstag und Freitag eine verstärkte Aktivität der israelischen Luftwaffe über libanesischem Gebiet ausgemacht. Die Sicherheitsbehörden gingen davon aus, dass es sich um Aufklärungsflüge wegen möglicher Waffenlieferungen von Syrien an die Hisbollah gehandelt habe.
Syriens Präsident Baschar al-Assad hat sich laut Berichten staatlicher Medien bei einem öffentlichen Auftritt in Damaskus gezeigt. Der Nachrichtenagentur Sana zufolge nahm er an der Universität der Hauptstadt gemeinsam mit Tausenden Studenten an der Enthüllung eines Denkmals für «Märtyrer» teil.