Israels Marine hat im Roten Meer ein Schiff mit Dutzenden Raketen aus dem Iran aufgebracht. Sie seien für Terrororganisationen im Gazastreifen bestimmt gewesen, teilte ein Militärsprecher mit. Die Raketen mit einer Reichweite von etwa 160 Kilometern hätten palästinensischen Terrororganisationen «nie dagewesene Fähigkeiten verliehen» und praktisch alle Teile Israels erreichen können, sagte der Sprecher.
Das zivile Schiff namens «Klos-C» sei unter panamaischer Flagge unterwegs nach Port Sudan gewesen. Es sei rund 1500 Kilometer südlich von Israel in internationalen Gewässern vor der Küste zwischen dem Sudan und Eritrea abgefangen worden. Die Aktion sei friedlich verlaufen. 17 Bordmitglieder hätten sich sofort ergeben und voll mit den Soldaten kooperiert. Unter ihnen seien keine Iraner.
Geheimdienst verfolgte Operation
Die Raketen des Typs M 302 seien in Syrien hergestellt und zunächst nach Teheran geflogen worden, sagte der Militärsprecher weiter. Von dort seien sie zum iranischen Hafen Bandar Abbas und dann zum irakischen Hafen Umm Kasr transportiert worden.
Israels Geheimdienst habe die Operation seit Monaten verfolgt. Das aufgebrachte Schiff werde jetzt von der israelischen Marine begleitet und in einigen Tagen in der israelischen Hafenstadt Eilat eintreffen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte mit Blick auf das vom Westen angestrebte Atom-Abkommen mit der Regierung in Teheran: «Während der Iran für die Welt lächelt, sendet er tödliche Waffen an Terrororganisationen, um unschuldige Zivilisten zu treffen.» Dies sei «der wahre Iran». Teheran dürfe auf keinen Fall in den Besitz von Atomwaffen gelangen.
Vermutlich sollten die Raketen letztlich auf dem Landweg in den palästinensischen Gazastreifen gebracht werden, sagte der Militärsprecher. «Sie hätten Millionen Israelis gefährden können, wären sie angekommen», so der Militärsprecher. «Dies veranschaulicht die iranischen Absichten.» Militante Palästinenser im Gazastreifen schiessen immer wieder Raketen ins israelische Grenzgebiet.