Es habe auf der «Marianne» keine Gewalt und keine Gegenwehr der Mannschaft gegeben, teilte die israelische Armee nach dem Entern des Solidaritätsschiffs mit. Mehrere Aufforderungen zum Umkehren seien zuvor ignoriert worden.
Das Boot werde nun in den Hafen von Aschdod gebracht. Auch die Aktivisten liessen verlauten, an Bord sei niemandem etwas passiert.
Gegen die Seeblockade des Gazastreifens
Ziel der Solidaritätsflotte war es, die seit fast einem Jahrzehnt dauernde Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Das nun gestoppte schwedische Schiff war im Mai aufgebrochen. Mindestens zwei weitere Boote schlossen sich später an. Diese seien aber offenbar bereits umgekehrt, teilte eine Armeesprecherin in Tel Aviv mit.
Unter den mehr als 50 Teilnehmern der Solidaritätsaktion sind der frühere tunesische Präsident Moncef Marzouki, der israelisch-arabische Parlamentarier Basel Ghattas sowie der deutsche Journalist Martin Lejeune.
Bei einer ähnlichen Aktion im Jahre 2010 hatten israelische Soldaten das türkische Schiff «Mavi Marmara» gestürmt, wobei zehn türkische Staatsbürger ums Leben kamen.