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International Italien feiert sich und den erfolgreichen Abschluss der Expo

Die Weltausstellung in Mailand endet morgen. Zurück bleibt ein Gefühlsspektrum, das von Euphorie bis Erleichterung reicht. Denn aus dem anfänglichen Chaos aus Schlendrian und Korruption wurde ein unverhoffter Erfolg.

Etwa 21 Millionen Menschen werden die Expo besucht haben, wenn sie am Samstag die Tore schliesst. Dass die Weltausstellung nicht nur wegen der Besucherzahlen ein Erfolg war, posaunt Premier Matteo Renzi am lautesten in die Welt hinaus: «Italien ist nicht nur ein Verzeichnis von Schwierigkeiten, sondern Italien produziert Schönheit, Begeisterung, Werte!»

Raffaele Cantone, der Chef der italienischen Antikorruptionsbehörde, attestierte Mailand gar, die moralische Hauptstadt Italiens zu sein. Er meint damit wohl, dass man die Korruption zumindest am Schluss im Griff hatte.

Bescheidener sagt es ein Leitartikler des «Corriere della Sera»: «Ci siamo comportati bene», zu deutsch: «wir haben uns gut aufgeführt». Das sehen wohl auch die meisten Italiener so.

Von Schlendrian keine Spur (mehr)

In Scharen und meist klaglos stellten sie sich in die Schlange und warteten im Durchschnitt fast drei Stunden, bis sie das riesige Gelände zum Thema Welternährung betreten durften. Etwa ein Drittel der Besucher waren Ausländer, viele von ihnen aus der nahen Schweiz. Der mit Abstand beliebteste Länderpavillon war der japanische, wohl aufgrund seiner spektakulären Architektur.

Dass es so flott laufen würde, war keine ausgemachte Sache. Korruption und Schlendrian waren zeitweise potente Gegner der Expo. So war beispielsweise ein Netz von schiffbaren Wasserwegen geplant. Doch es wurde nur in Ansätzen realisiert, obwohl gerade diese Wasserwege den Mailändern auch nach der Expo erhalten geblieben wären.

Was sicher bleibt, ist das viele Grün, das für die Expo gepflanzt wurde. Abgebrochen aber werden die Pavillons, schon ab Sonntag. Was mit dem gut erschlossenen Gelände nördlich des Stadtzentrums geschehen wird, ist unklar. Die Rede ist von einem Universitätscampus. Doch die Planung ist, wie schon bei der Expo selber, im Verzug.

Auch aus Schweizer Sicht eine positive Bilanz

Auch Bundesrat Didier Burkhalter zieht zum Abschluss der Expo eine positive Bilanz. Die Schweiz habe als erstes Land die Zusage für die Expo gegeben – nun hätten über 2,1 Millionen Menschen den Pavillon der Schweiz besucht.

Der Schweizer Auftritt habe zudem gezeigt, wie viel Verantwortung jeder für seinen Konsum trage.

Der Schweizer Pavillon an der Expo 2015

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