Ein gewaltiges Feuer hat ein drei Jahrhunderte altes Dorf in der südchinesischen Provinz Guizhou zerstört. Wie staatliche Medien berichteten, wurden durch den Brand in Baojing Dong am Samstagabend mehr als hundert Häuser zerstört. Erst nach vier Stunden konnte die Feuerwehr die Flammen löschen. Die Ursache der Feuersbrunst ist unklar.
Bau nach altem Brauch
Das Gebiet gilt als eine der vollständigsten Siedlungen der Dong, einer der vielen ethnischen Minderheiten in der Volksrepublik China.
Die Bevölkerung dieser ethnischen Gruppe wanderte vor 3000 Jahren aus Thailand ein. Die meisten Dorfbewohner zimmern ihre Häuser noch nach altem Brauch aus Tannenholz in traditioneller chinesischer Holzskelettbauweise. Das ist ein erdbebensicherer Hausbau. Die Holzhäuser stehen ebenerdig oder auf Stelzen an Flüssen und ragen zwei oder drei Stockwerke in die Höhe.
Brände in tibetischen Kultstätten
Bereits am 10. Januar hatte ein Grossbrand Kulturgut vernichtet: Über hundert traditionelle Holzhäuser in einem alten tibetischen Dorf in der südwestlichen Provinz Yunnan fielen dem Brand zum Opfer. Die alte Siedlung Gyalthang war rund 1300 Jahre alt.
Eine Woche zuvor war in der nahe gelegenen Provinz Sichuan eine tibetische Kultstätte, das buddhistische Serthar-Institut, Opfer eines Grossbrandes geworden. Mindestens zehn Gebäude des religiösen Zentrums, das zu den grössten seiner Art gezählt wird, wurden zerstört. Die Ursache beider Brände ist bisher unbekannt.