In Japan soll die Selbstverteidigungsarmee künftig mehr Möglichkeiten erhalten. Diese Forderung der japanischen Regierung sorgt nach der Ermordung zweier japanischer Journalisten durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für Diskussionsstoff.
Einsätze auch im Ausland
Ministerpräsident Shinzo Abe forderte eine Debatte über die Rolle des Militärs. Künftig soll es den japanischen Streitkräften erlaubt sein, Japaner zu retten, die im Ausland in Gefahr geraten sind. Nach geltender Verfassung ist dies nicht möglich.
Abe versucht seit längerem, den Handlungsspielraum des japanischen Militärs zu vergrössern. Dass er aktuell das Geiseldrama als Begründung für sein Vorhaben einbringt, kommt in Japan nicht überall gut an.
Kampf an der Seite der USA
Noch in diesem Jahr will der japanische Ministerpräsident die Verfassung so ändern, dass künftig «kollektive Selbstverteidigung» möglich ist. Damit könnte Japans Militär in bewaffneten Konflikten beispielsweise an der Seite der USA kämpfen.
Abe betont jedoch, dass sich Japan auch weiterhin nicht an den von den USA koordinierten Luftschlägen gegen die Terrormiliz IS beteiligen werde. Selbst logistische Unterstützung werde nicht in Erwägung gezogen.
Journalisten leben gefährlich
Am Wochenende verurteilte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Hinrichtung eines japansichen Journalisten schaf. Er bezeichete die Tat der IS-Terrormiliz als «abscheulichen und feigen Mord».
Dieses Verbrechen erinnere daran, dass die Situation für Journalisten in Syrien immer gefährlicher werde.
Am Samstagabend verbreitete der sogenannte Islamische Staat im Internet ein Video, in dem der abgetrennte Kopf des japanischen Journalisten Kenji Goto zu sehen war.