Den Verzicht auf eine Kandidatur in der südöstlichen Region Provence-Alpes-Côtes gab Jean-Marie Le Pen in einem Interview mit dem «Le Figaro Magazine» bekannt. Allerdings sei er überzeugt, dass er für den Front National FN noch immer der beste Kandidat wäre, sagte der Parteigründer.
Der Rückzug Le Pens bedeutet eine neue Wendung im parteiinternen Richtungsstreit. Dieser war in eine erbitterte Fehde mit seiner Tochter Marine ausgeartet, nachdem die Parteichefin ihrem Vater und Vorgänger nach neuen rassistischen und antisemitischen Äusserungen den Ausstieg aus der Politik nahegelegt hatte.
Jean-Marie Le Pen hofft jetzt auf seine Enkelin
Noch heute will sich Jean-Marie Le Pen ausführlich zum Rückzug seiner Kandidatur äussern. Versöhnliche Töne an die Adresse seiner Tochter Marine sind dann kaum zu erwarten. Bereits im Interview sagte Le Pen, dass er am ehesten seine Enkelin Marion Maréchal-Le Pen für geeignet halte, ihn als Kandidaten für den Front National zu ersetzen. Die 25-Jährige gilt als deutlich radikaler als ihre Tante Marine.
Die Parteigremien des FN wollen am Freitag über die künftige Rolle ihres Ehrenvorsitzenden beraten. Marine Le Pen sieht ihre Bemühungen um ein bürgerliches Image der Partei durch ihren Vater gefährdet. Dieser hat unlängst erneut mit einer Verharmlosung des Holocausts Aufsehen erregt. Unter Marine Le Pens Führung hat die Partei an Zulauf gewonnen. Umfragen legen nahe, dass sie es bei der Präsidentschaftswahl 2017 in
die Stichwahl schaffen könnte.