Zum Inhalt springen
Jean-Marie Le Pen mit ausgestreckten Armen vor dem Gesicht seiner Tochter Marine bei einer Kundgebung.
Legende: Im Familien- und Partei-Streit hat Jean-Marie Le Pen Recht bekommen. Keystone

International Jean-Marie Le Pens Etappensieg im Knatsch mit dem Front National

Der Gründer der französischen Partei Front National hat sich erfolgreich gegen seinen Rausschmiss aus der Partei gewehrt. Ein Gericht hat den von seiner Tochter Marine angeordnete Parteiausschuss für unrechtmässig erklärt.

Im erbitterten Streit mit seiner Tochter Marine hat der Gründer der Partei Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, einen juristischen Sieg errungen. Ein Gericht in Nanterre hat die Streichung seiner Parteimitgliedschaft im FN wegen eines Formfehlers für unrechtmässig erklärt. Der Ausschluss sei nicht statutenkonform erfolgt, beschied das Gericht.

Die von seiner eigenen Tochter durchgesetzte Strafmassnahme gegen den 87-jährigen Parteigründer wurde damit aufgehoben. Marine Le Pen will aber das Urteil anfechten und die Rückkehr ihres Vaters mit allen rechtlichen Mitteln verhindern.

Neuausrichtung des Front National

Marine Le Pen hatte im April mit ihrem Vater gebrochen, nachdem dieser erneut mit antisemitischen Provokationen provoziert hatte. Im Mai setzte die Präsidentin des FN die Parteimitgliedschaft ihres 87-jährigen Vaters aus. Ihm sollte auch der Titel des Ehrenpräsidenten der Partei entzogen werden.

Dieses Ehrenamt hat Marine inzwischen bereits bei einer Anpassung der Statuten gestrichen. Sie lasse bis Ende nächster Woche die Parteimitglieder in einer Urabstimmung dazu Stellung nahmen, berichtet SRF-Korrespondent Michael Gerber.

Jean-Marie Le Pen torpedierte mit den antisemitischen Äusserungen die politische Kursänderung der Partei, die seine Tochter vornehmen will. Der Front National soll dabei von seinen offen rassistischen und antisemitischen Parolen abkehren und sich so ein respektableres Ansehen verschaffen, um neue Wähler zu gewinnen.

Meistgelesene Artikel