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International Kalte Nacht für Überlebende des Erdbebens

Mehr als 400 Menschen sind gemäss aktuellen Meldungen beim Erdbeben am Hindukusch ums Leben gekommen. Mehrere Tausend Personen wurden verletzt, rund 10'000 Häuser beschädigt. Aus Angst vor Nachbeben haben viele unter freiem Himmel geschlafen.

Tausende von Menschen in Afghanistan und Pakistan verbrachten die Nacht im Freien. Die Temperaturen lagen zwar nahe dem Gefrierpunkt, aber viele fürchteten sich vor Nachbeben. Seit Montagnachmittag bebte die Erde denn auch noch siebenmal, schwächer jedoch als das Erdbeben der Stärke 7,5 vom Vortag.

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Das Ausmass der Zerstörung bleibt weiterhin unklar. Die am schwersten betroffenen Gebiete in den Bergen Afghanistans und Pakistans sind schwer zugänglich und einige durch Erdrutsche abgeschnitten. Die Provinz Badakhshan, wo das Epizentrum des Bebens lag, ist eine der ärmsten Provinzen Afghanistans, oft erschüttert durch Erdbeben und betroffen von Bergstürzen und Fluten.

Einige Täler werden von den Taliban kontrolliert, was die Rettungsarbeiten erschweren könnte. Die Provinz ist jedoch auch dünn besiedelt, was auf weniger Opfer hoffen lässt. Zudem lag das Epizentrum 210 Kilometer tief unter der Erde.

Nachbeben nicht ausgeschlossen

Das führt laut Erdbebenexperten zwar zu einem grösseren Einzugsradius, jedoch zu weniger Zerstörung. Es werden weitere Nachbeben und Erdrutsche erwartet.

Nebst Afghanistan wurden auch die entlegenen Bergregionen Pakistans stark vom Erdbeben betroffen. Der pakistanische Ministerpräsident Nawaz Sharif sprach von einer nationalen Tragödie und mobilisierte die Armee für Rettungsaktionen. Internationale Hilfe aus den USA und Indien lehnte er jedoch bislang ab.

Pakistan wurde bereits vor zehn Jahren von einem starken Erdbeben erschüttert. Damals starben mehr als 80'000 Menschen.

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