Die muslimische Volksgruppe könne lediglich «kulturelle Autonomie» beanspruchen, sagte Krim-Vizeregierungschef Rustam Temirgaljew. Vertreter der Krimtataren streben dagegen ein Referendum über ihre weitgehende Autonomie an.
Putin verspricht Rehabilitation
Am Volksentscheid auf der Krim vom 16. März, bei dem sich eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer für die Loslösung von der Ukraine und die Eingliederung in die Russische Föderation aussprach, beteiligten sich die meisten Krimtataren nicht.
Der geistliche Führer der Krimtataren, Mustafa Dschemilew, sagte bei einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats Anfang der Woche, 5000 Tataren hätten die Halbinsel bereits verlassen. Dschemilew ist Abgeordneter im ukrainischen Parlament, und viele Krimtataren wollen Teil der Ukraine bleiben.
Der russische Präsident Wladimir Putin sprach sich für die vollständige Rehabilitierung der Tataren als «Opfer Stalins» aus. Die Mitglieder des Turkvolks wurden unter dem Diktator Josef Stalin als «Nazi-Kollaborateure» verfolgt. Erst zum Ende der Sowjetunion durften die Krimtataren in ihre Heimat zurückkehren.