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International Kein Terror-Motiv bei Messerattacke in London

Im Zentrum von London hat ein 19-Jähriger auf Passanten eingestochen. Er tötete eine 60-jährige Frau und verletzte fünf weitere Passanten. Laut der Polizei gibt es keinen Hinweis auf ein terroristisches Motiv.

Der Vorfall ereignete sich um 22:30 Uhr (Ortszeit) am Russell Square im zentralen Bezirk Bloomsbury nahe des Britischen Museums, wie Scotland Yard in der Nacht mitteilte. Der Mann stach auf mehrere Passanten ein. Polizisten überwältigten den Angreifer mit einer Elektroschock-Pistole (Taser) und nahmen ihn fest.

Eine 60-jährige Amerikanerin erlag ihren Verletzungen noch am Tatort. Zwei weitere Frauen und drei Männer erlitten «diverse Verletzungen». Drei Verletzte konnten bereits wieder aus der Spitalpflege entlassen werden. Unter den Verletzten befinden sich israelische, australische, amerikanische und britische Staatsangehörige, wie die Polizei mitteilte.

Ich rufe alle Londoner dazu auf, ruhig und wachsam zu bleiben.
Autor: Sadiq Khan Bürgermeister London

Bei dem 19-jährigen Mann handelt es sich um einen Norweger mit somalischen Wurzeln. Gemäss Polizeiangaben deutet nichts auf einen terroristischen Hintergrund der Tat hin. «Wir gehen davon aus, dass es sich hierbei um eine spontane Attacke handelt und die Opfer zufällig ausgewählt wurden», sagte Polizeikommissar Mark Rowley.

Die Polizei war bereits kurz nach der Tat davon ausgegangen, dass der psychische Zustand des Tatverdächtigen eine wichtige Rolle gespielt haben dürfte. Nun bestätigte Rowley diese Vermutung: «Erste Ermittlungen kommen zum Schluss, dass dieses tragische Ereignis im Zusammenhang mit der mentalen Gesundheit des Angreifers steht.»

Erhöhte Polizeipräsenz in London

Die Umgebung um den Tatort wurde grossflächig abgesperrt. Zudem kündigte die Polizei an, sie werde ihre Präsenz in der Grossstadt verstärken.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan wandte sich nach der Messerattacke an die Bewohner der Grossstadt: «Ich rufe alle Londoner dazu auf, ruhig und wachsam zu bleiben. Bitte berichten Sie alles Verdächtige der Polizei», sagte er einer Pressemitteilung zufolge.

Erst am Mittwoch hatte Scotland Yard bekannt gegeben, dass angesichts der Terrorgefahr zusätzlich 600 bewaffnete Polizeikräfte in der Stadt eingesetzt werden. Britische Polizisten sind in der Regel nicht mit Schusswaffen ausgestattet.

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