Die UNO-Klimakonferenz in Warschau hat sich auf einen Fahrplan für den Weltklimavertrag geeinigt. Dieser soll bis 2015 in Paris abgeschlossen werden. Der Text ist aber ohne handfesten Inhalt.
Bekannt sind die ungefähren Regeln für den neuen Klimavertrag. «Etwa das sie ab 2015 gelten sollen», sagt SRF-Korrespondent Thomas Häusler. Doch auch nach der Beendigung des Gipfels gebe es Unstimmigkeiten zwischen den Industriestaaten und den Schwellenländern – vor allem Indien und China. Letztere sollten, wie die Industrieländer es bereits getan haben, verbindliche Klimaschutzziele übernehmen, so Häusler.
Wichtige Punkte des Klimavertrags weiter unklar
Das Papier ist äusserst diffus. Und: Der wichtigste Punkt wurde vertagt. «Das Papier sagt zwar, dass auch die Ziele der Schwellenländer Rechtskraft haben. Wie verbindlich das ist, bleibt aber offen», kritisiert Christoph Bals von der Organisation Germanwatch. Beim umstrittenen Punkt Finanzen gaben die Delegierten eine recht unverbindliche Erklärung ab. Sie nannten auch keine konkreten Zwischenziele, wie Jahre oder Geldbeträge, wie es die Entwicklungsländer gefordert hatten.
Eigentlich hätte die Konferenz bereits am Freitag zu Ende sein sollen. «Die Schwierigkeit ist, dass aus allem eine Balance gefunden werden muss, sodass am Ende alle in etwa gleich unzufrieden sind», umschreibt SRF-Korrespondent Häusler die äusserst komplexe Problematik um ein Stück Papier.
Zwischen Frust und Optimismus
Am Freitag hatten die Staaten bereits ein Rahmenpapier zum Waldschutz vereinbart. Darin wird festgelegt, unter welchen Bedingungen arme Länder im Rahmen der Klimaverhandlungen Geld für den Schutz ihrer Wälder erhalten können.
UNO-Klimachefin Christiana Figueres sagte, dies werde helfen, die Freisetzung von Kohlendioxid durch die Zerstörung der Wälder deutlich zu reduzieren. Diese trägt derzeit zu rund 20 Prozent zum menschengemachten Treibhauseffekt bei.
Das Papier biete «einen guten Rahmen» für den Schutz der Wälder, die Einwohner und die Artenvielfalt, meinte Waldexpertin Kristin Gerber von der Umweltorganisation Germanwatch. Es muss aber noch das Abschlussplenum passieren.
Grosse Umweltorganisationen wie Greenpeace und der WWF hatten die Konferenz bereits am Donnerstag aus Protest gegen die schleppenden Verhandlungen verlassen.