Bei dem Anschlag auf Opa Hassan, wie sein Clan ihn nannte, traf der Schütze auch eine 30jährige Frau. Ärzte kämpfen weiterhin um deren Leben. In den Medien kritisierten Experten, dass der Mafiapate sein Stammlokal skrupellos als Basis für Geschäfte habe nutzen können. Waffen und Koffer voller Geld auf den Tischen seien dort üblich gewesen.
Die Polizei fahndete unterdessen weiter nach dem Mörder und den Hintermännern. Der Schütze habe ein Präzisionsgewehr benutzt, wie es Spezialeinheiten der Regierung vor allem bei Anti-Terror-Einsätzen im Konfliktgebiet Nordkaukasus verwenden. Der Täter stamme daher möglicherweise aus dem Süden Russlands.
Der hochrangige Gangster mit dem Spitznamen «Grossvater Kasan» führte über zwei Jahrzehnte eines der mächtigsten Verbrechersyndikate der Region. Dieses ist in Drogen- und Waffenhandel sowie kriminelle Glücksspielaktivitäten verstrickt.
Gute Kontakte zu Machtorganen
Die Polizei führt den Mord auf Rivalitäten zwischen Usoyans Getreuen und einer verfeindeten Gang zurück, bei denen es gemäss russischen Medienberichten vor allem um lukrative Baugeschäfte im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi gehen soll.
Moskau drohe ein Kampf um das Erbe von Opa Hassan – zum einen aus den eigenen Reihen, zum anderen seitens verfeindeter Clans, meint ein Experte in der «KP». Fast anerkennend schreiben die Reporter, wie Opa Hassan als «kriminelle Autorität», dank guter Kontakte zu den «Machtorganen», Geschäftsfreunde aus Ärger mit Steuerfahndern und anderen Problemen herausboxte.
Ussojan, der einst als Taschendieb anfing, in den 1960ern «gekrönt» wurde und viele Jahre hinter Gittern verbrachte, habe die Weichen für die Zukunft seines Imperiums gestellt, heisst es. Nachdem er zuletzt 2010 ein Attentat nur knapp überlebte, könnte nun sein Vertrauter Dmitri Tschanturi, genannt Miron, das Erbe antreten.