Für viele war es eine Überraschung. Die liberale Zukunftspartei (Jesch Atid) von Jair Lapid wurde am Dienstag bei den Parlamentswahlen zweitstärkste Kraft, hinter Premier Netanjahus Likud-Beitenu.
Bei den Koalitionsverhandlungen spielt Lapid eine wichtige Rolle. Doch er stellt Bedingungen. Einer Koalition mit dem alten und vermutlich neuen Regierungschef Netanjahu ist er zwar nicht abgeneigt. Aber nicht zu jedem Preis.
Ein zentrales Anliegen: Friedensverhandlungen mit den Palästinensern. Diese liegen seit Ende 2010 auf Eis. Auch den Bau weiterer Siedlungen lehnt Lapid ab. Das dürfte Netanjahu schmerzen. In seinem Likud-Beitenu-Block gibt es grosse Widerstände gegen Zugeständnisse an die Palästinenser.
Bei anderen Themen bewegte sich Netanjahu bereits deutlich auf mögliche Koalitionäre wie Lapids Zukunftspartei zu. Die Sicherheit Israels behalte zwar höchste Priorität, aber seine neue Regierung werde sich verstärkt um soziale Themen kümmern.
Als ein möglicher Koalitionspartner für Netanjahu wird ausser der liberalen Zukunftspartei von Lapid auch die ultrarechte Siedlerpartei Das Jüdische Haus von Politneuling Naftali Bennet gehandelt.