Die kolumbianische Regierung hat Friedensverhandlungen mit der Guerillagruppe Nationale Befreiungsarmee (ELN) eingeleitet. Es seien Gespräche über die Opfer des Konflikts und die gesellschaftliche Teilhabe der Rebellengruppe vereinbart worden, teilten beide Seiten am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung mit.
«Über die anderen Themen muss noch Einigkeit erzielt werden», hiess es. Wann die Gespräche offiziell beginnen sollen, blieb unklar. Die linke ELN ist mit rund 2500 Kämpfern nach den Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) die zweitgrösste Guerillagruppe Kolumbiens.
Der Mitteilung zufolge haben sich die Unterhändler von Regierung und ELN seit Januar getroffen, um Einzelheiten der Verhandlungen zu besprechen, mit denen der Konflikt beendet und eine friedliche Lösung gefunden werden sollen.
Wichtige Botschaft für den Frieden
Die Farc begrüssten am Dienstag die Ankündigung der Gespräche. «Das ist eine sehr wichtige Botschaft für den Frieden in Kolumbien», sagte Kommandant Andrés Paris. Er hoffe, dass die Vereinbarung nicht nur aus wahltaktischen Gründen zustande gekommen sei. Am kommenden Samstag findet in Kolumbien die Stichwahl um das Präsidentenamt statt.
Seit November 2012 laufen in Kuba Friedensgespräche zwischen der Farc und der kolumbianischen Regierung. Die Hälfte der sechs Kapitel umfassenden Verhandlungsagenda ist bereits abgearbeitet.
Die Farc sind die älteste aktive Guerillagruppe Kolumbiens. Die im Jahr 1964 im Kampf gegen Grossgrundbesitzer gebildete Bewegung hat heute noch bis zu 8000 Kämpfer.