Mit ihrer militärischen Intervention im Osten des Landes wollen die Vereinten Nationen die Regierungstruppen gegen die Rebellengruppe M23 unterstützen.
Der UNO-Sicherheitsrat forderte zudem nach einer Sitzung ein sofortiges Ende der Kämpfe. In einer Erklärung kündigte das höchste UNO-Gremium schärfere Sanktionen gegen die Rebellen an, die für Angriffe auf kongolesische Truppen verantwortlich seien.
UNO-Aufruf an Aufständische
Die Aufständischen wurden aufgefordert, ihren Vormarsch auf die Stadt Goma im Osten des Landes aufzugeben. Jegliche Versuche, das Mandat der UNO-Truppen zum Schutz der Zivilbevölkerung dort zu unterminieren, «werden nicht toleriert», hiess es nach einer Sondersitzung.
Trotz des massiven Beschusses durch die Helikopter konnten die Kämpfer der Bewegung M23 Kibumba einnehmen. Das Örtchen liegt auf der Strasse nach Goma und ist strategisch wichtig. Sollte auch die Metropole Goma fallen, droht laut UNO eine humanitäre Katastrophe.
Geschwindigkeit und Kampfkraft der Rebellen hätten sich deutlich erhöht. Zudem würden sie nun auch nachts angreifen, was auf eine deutlich verbesserte Ausrüstung auch mit Nachtsichtgeräten schliessen lasse. Auch die Ausbildung der Rebellen sei deutlich besser.
«Die Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo kämpfen jetzt zur Sicherung der Stadt Goma», zitierte Radio Okapi aus der Hauptstadt Kinshasa Julien Paluku, den Gouverneur der umkämpften Provinz Kivu. Er bestätigte, dass die Monusco genannte Friedensmission der UNO eingegriffen habe: «Monusco hat sich mit Kampfhubschrauber eingeschaltet, um den Vormarsch der Rebellen aufzuhalten.» Etwa 450 000 Menschen seien auf der Flucht, hiess es.
Kampf gegen «Terminator»
Geschäften Schweizer mit Rebellen?
Die UNO werfen Ruanda vor, die M23 – benannt nach dem 23. März 2009, als eigentlich ein Friedensabkommen ausgehandelt wurde – zu unterstützen. Hintergrund ist der Konflikt zwischen Hutu und Tutsi, dem bei den Massakern 1994 bis zu einer Million Tutsi zum Opfer fielen. Die M23 ist von den Tutsis geprägt – ebenso wie die Regierung Ruandas.
«Wir müssen eine klare Botschaft an die Rebellen schicken», sagte Frankreichs UNO-Botschafter Gerard Araud. Die Rebellen werden angeblich von dem desertierten kongolesischen General Bosco Ntaganda angeführt. Der 39-Jährige, der sich selbst «Der Terminator» nennt, wird vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen gesucht. Die Rebellen haben in letzter Zeit vor allem im Osten Kongos Geländegewinne erzielt. Die Kämpfe hatten das Ende einer Waffenruhe bedeutet, die einige Wochen angehalten hatte.