Die Krawalle in Schweden reissen nicht ab. Auch die sechste Nacht in Folge hat es in mehreren Städten gebrannt. Die teils maskierten Randalierer bewarfen die Ordnungshüter mit Steinen, zündeten fünf Autos an und setzten Teile einer Schule in Brand, wie die Polizei weiter mitteilte. Landesweit hätten Feuerwehrleute mehr als 50 Brände löschen müssen. Dennoch erklärte ein Polizeisprecher die Nacht sei «ruhig» gewesen. Insgesamt habe die Gewalt nachgelassen.
Es habe eine Festnahme gegeben. Ausserdem seien in zwei Stockholmer Vororten 22 Menschen vorrübergehend festgenommen worden. Eine starke Polizeipräsenz verhinderte offenbar Zusammenstösse. Laut Polizei trugen auch Bürgerpatrouillen zu einer Verringerung der Gewalt bei.
Neue Polizeistrategie und zahlreiche Festnahmen
«Verglichen mit den vorausgegangenen Abenden, ist es einfach gewesen», sagte Polizeisprecher Lars Byström kurz nach Mitternacht. Zwischenfälle wurden aus dem Grossraum Stockholm, aus Uppsala, Örebro und dem südschwedischen Malmö gemeldet.
Nachdem sich die Polizei in den ersten Tagen weitgehend zurückhielt und vor allem Brände löschte, gingen Beamte nun gezielt gegen Randalierer vor. Rund 30 Verdächtige wurden bisher festgenommen.
Die Krawalle hatten am Sonntag im Vorort Husby begonnen, in dem 80 Prozent der Einwohner Migranten sind. Auslöser war die Tötung eines 69jährigen Mannes durch die Polizei. Die Gewalt weitete sich daraufhin auf zahlreiche andere Viertel aus.