Nach dem Scheitern der Friedensgespräche in Genf eskaliert der Jemen-Krieg erneut. Die Luftwaffe Saudi-Arabiens und seiner sunnitischen Verbündeten flogen am Wochenende verstärkt Angriffe auf Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen.
Bei Bombardements in der Hauptstadt Sanaa und der ölreichen Region Mareb habe es Opfer gegeben, berichteten Stammesvertreter.
IS terrorisiert Huthi-Rebellen
Bei einem Autobombenanschlag auf eine vor allem von Huthis besuchte Moschee in Sanaa wurden mindestens drei Menschen getötet und zwölf verletzt. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rechtfertigte den Anschlag als «Rache an den Gottesabtrünnigen». Der IS hatte sich zuvor bereits zu einer Serie blutiger Anschläge auf Huthis am Mittwoch in Sanaa bekannt.
Saudi-Arabien hatte am 26. März den Luftkrieg gegen die Huthis im Jemen begonnen. Zudem nahm das konservativ-sunnitische Königreich den jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi auf, der vor den vordringenden Huthis geflohen war.
Von der UNO vermittelte Jemen-Friedensgespräche waren am Freitag ohne Einigung zu Ende gegangen. Anschliessend beschuldigte die jemenitische Exilregierung die Huthis, einen Waffenstillstand verhindert zu haben. Saudi-Arabien erklärte, «alle Optionen» seien auf dem Tisch. Der UNO-Sondergesandte für den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed, sprach dennoch von Fortschritten, auf denen aufgebaut werden könne.