Die sterblichen Überreste des Nazi-Kriegsverbrechers Erich Priebke liegen im Friedhof eines italienischen Gefängnisses begraben. Das berichtete jüngst die römische Tageszeitung «La Repubblica». Wo genau sich das Gefängnis befindet, ist nicht öffentlich bekannt.
Vorausgegangen war ein tagelanger Streit und wochenlanges Rätselraten um den Bestattungsort von Priebke. Dieser starb am 11. Oktober 100-jährig in Rom und war wegen seiner Beteiligung am Massaker in den Ardeatinischen Höhlen 1944 mit 335 Toten verurteilt worden.
Geheimnummer verrät Grab
Das Grab sei nur an einer Nummer erkennbar. Lediglich die Angehörigen des Ex-SS-Mannes und wenige Vertraute würden diese kennen, berichtete die Zeitung weiter. Man wolle damit vermeiden, dass das Grab zur Pilgerstätte für Rechtsextremisten werde. Seit über 20 Jahren sei niemand mehr auf dem Friedhof der Strafanstalt beerdigt worden. Auf veröffentlichten Bildern wirkt er verlassen und ungepflegt. Lediglich ein Kreuz ist auf dem Grab zu sehen.
Keiner der Städte und Länder, in denen sich Priebke einst aufgehalten hatte, wollten den ehemaligen SS-Offizier bestatten. Unter ihnen befinden sich Rom, sein Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg sowie Bariloche in Argentinien. Dort hatte er jahrzehntelang unbehelligt unter seinem echten Namen gelebt. Priebke selbst wollte laut seines Anwalts in Argentinien neben seiner Ehefrau beerdigt werden.