Die kubanische Regierung prescht in Sachen Guantánamo vor. Sie hat vor dem UNO-Menschenrechtsrat die Schliessung des US-Gefangenenlagers im Osten der Insel gefordert.
Bruno Rodríguez Parrilla, Kubas Aussenminister, sagte in Genf: Havanna sei «tief beunruhigt» über die «unklare» juristische Lage in dem Lager. Parrilla verlangte zudem, dass die USA das seit 1903 von Kuba gepachtete Gebiet zurückgeben.
Insassen des Gefangenenlagers sind Anfang Februar in den Hungerstreik getreten. Sie beklagen die Haftbedingungen und die unbegrenzte Inhaftierung ohne Aussicht auf einen Prozess.
Angesichts dessen hat US-Präsident Barack Obama versprochen, sich um die Schliessung des Lagers zu bemühen. «Ich glaube weiterhin, dass wir Guantánamo schliessen müssen», sagte Obama am Dienstag in Washington. Er erklärte, erneut mit dem Kongress über eine Schliessung sprechen zu wollen. Das Gefangenenlager sei «nicht im Interesse der Amerikaner».
Ein Sprecher Obamas sagte, der Präsident erwäge die Ernennung eines Sonderbeauftragten im US-Aussenministerium, um die Verlegung der Gefangenen aus dem Lager voranzutreiben.