Das Strafgericht der französischen Hauptstadt hat einen 38-jährigen Mann algerischer Abstammung zu acht Jahren Haft verurteilt. Er soll sich bewaffneten Islamisten in Mali angeschlossen haben. Das Gericht folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft.
Das Gericht kam zu der Überzeugung, dass der Dschihadist Ende 2012 nach Mali gereist war, um islamistische Rebellen im Kampf gegen die malischen Regierungstruppen zu unterstützen.
Angeklagter zog zunächst seine Angaben zurück
Frankreich hatte im Januar 2013 militärisch in Mali eingegriffen, um den Vormarsch der Islamisten zu stoppen. Im März 2013 stiess eine französische Militärpatrouille im Ametetai-Tal im Nordosten Malis auf den völlig entkräfteten Franzosen. Dieser gab an, über Algerien nach Mali gereist zu sein, um am Dschihad teilzunehmen.
Zugleich versicherte er, er sei mit den Vorstellungen und Methoden der islamistischen Kämpfer nicht einverstanden gewesen und habe nie gekämpft. Vor Gericht zog der Angeklagte seine Angaben zurück und erklärte, er habe in Mali nur einen Korankurs machen wollen und sei dann von Dschihadisten entführt worden.
Entscheidende Zeugenaussagen
Mit dieser Version konnte er aber die Richter nicht überzeugen. Diese stützten sich unter anderem auf mehrere Zeugenaussagen, nach denen der Angeklagte in Mali am Kampf der Islamisten teilnehmen wollte. Ein Franzose, der selbst in den Reihen der Extremistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) gekämpft hatte, sagte nach seiner Festnahme aus, er habe den Angeklagten bewaffnet gesehen.