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Lastwagen mit der Flagge von Unicef.
Legende: Die UNO, in deren Auftrag der Konvoi unterwegs war, bestätigte den Beschuss. Keystone

International Luftangriff auf Hilfskonvoi bei Aleppo

In Syrien haben Kampfflugzeuge nahe der belagerten Stadt Aleppo nach Angaben der UNO einen Konvoi mit Hilfsgütern bombardiert. Mindestens 18 der 31 Lastwagen seien dabei getroffen worden, teilte die UNO in New York mit.

Nachdem die Armee in Syrien das Ende der Waffenruhe erklärt hat, haben Kampfjets bei Aleppo einen Hilfskonvoi beschossen.

Ein Hilfskonvoi im Auftrag der UNO

Laut Angaben der UNO wurden mindestens 18 Lastwagen mit Hilfsladungen bei Angriffen in Orum al-Kubra westlich von Aleppo beschädigt. Sie gehörten zu einem Konvoi von 31 Fahrzeugen der UNO sowie des Roten Halbmonds, die 78'000 Menschen in Orum al-Kubra versorgen wollten. Nach Angaben der oppositionsnahen syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden zwölf Mitarbeiter des Roten Halbmonds und Fahrer der Lastwagen getötet. Die UNO wollte diese Bilanz zunächst nicht bestätigen.

Ein Kriegsverbrechen?

Die Vereinten Nationen haben mit Fassungslosigkeit auf den Luftangriff reagiert. UNO-Vertreter zeigten sich «enorm empört» und rückten den Angriff in die Nähe eines Kriegsverbrechens. Sollte sich der Angriff vorsätzlich gegen die Helfer gerichtet haben, «dann läuft dies auf ein Kriegsverbrechen hinaus», sagte der Chef der UNO-Hilfseinsätze, Stephen O'Brien, in New York. Auch der UNO-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, verurteilte den Angriff. «Unsere Wut über diesen Angriff ist enorm. Der Konvoi war das Ergebnis eines lange Verhandlungsprozesses mit dem Ziel, eingeschlossenen Menschen zu helfen», erklärte eine Sprecherin de Misturas.

Appell an Russland

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Die USA richten derweil Vorwürfe an Russland und Syrien. Als Verantwortliche für den Angriff auf den Konvoi kämen nur die Luftwaffe der syrischen Regierung oder deren Verbündeter Russland in Frage, sagten hochrangige Vertreter des US-Aussenministeriums. Russland stehe nun in der Pflicht, schnell und nachdrücklich zu demonstrieren, dass es sich dem Friedensprozess verpflichtet fühle, sagte ein Vertreter der US-Regierung.

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