Zum Inhalt springen

International Luftschläge und Strategiegespräche gegen IS

Zusammen mit Saudi-Arabien haben die USA in den vergangenen Tagen 21 Luftangriffe gegen Stellungen der IS nahe der syrisch-kurdischen Stadt Kobane geflogen. Derweil traf sich die Koalition in Washington zu einer Strategierunde.

Die USA haben zusammen mit Saudi-Arabien die bisher stärksten Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geführt. In den vergangenen zwei Tagen wurden laut des US-Zentralkommandos 21 Angriffe nahe der von der IS stark bedrängten syrisch-kurdischen Stadt Kobane geflogen.

Sicherheitslage bleibt «fliessend»

Dabei seien mehrere Sammelpunkte, Gebäude, Fahrzeuge und Mörserstellungen der Extremisten zerstört worden. Es gebe Anzeichen, dass dies ihren Vormarsch auf Kobane verlangsamt habe, so das US-Zentralkommando.

Die Sicherheitslage bleibe jedoch «fliessend». Idris Nassan, Vize-Sprecher für ausländische Angelegenheiten in Kobane, bestätigt dies. Dank der Luftschläge hätten kurdische Kämpfer einen strategisch wichtigen Hügel ausserhalb der Stadt von der Miliz zurückerobern können.

Treffen der Koalition in Washington

Besonders die Verteidigung der Kurdenenklave Kobane beschäftigt auch die Staatengemeinschaft. US-Präsident Barack Obama und seine Bündnispartner gehen von einem langen Einsatz gegen den IS aus. In Washington trafen sich mehr als 20 Militärchefs der internationalen Koalition zur Besprechung der weiteren Strategie.

Es habe «wichtige Fortschritte» gegeben, sagte der US-Präsident nach dem Strategietreffen. «Es gibt aber keine schnelle Lösung», gab Obama zu bedenken. «Wir befinden uns noch in der frühen Phase. Wie bei jedem Militäreinsatz wird es Tage des Fortschritts und Perioden des Rückschritts geben. Aber unsere Koalition ist gemeinsam diesem Langzeit-Einsatz verpflichtet.»

Schwierige türkische Rolle

Am Luftkrieg gegen den IS in Syrien oder dem Irak beteiligen sich nebst den USA auch – in unterschiedlichem Ausmass – Grossbritannien, Frankreich, Belgien, Dänemark, die Niederlande, Kanada, Australien, Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Qatar und die Türkei. Auch Staaten, die sich auf andere Weise engagieren, waren vertreten. Deutschland beispielsweise beteiligt sich nicht an Kampfhandlungen, liefert aber Waffen an die nordirakischen Kurden.

Die Rolle der Türkei ist nach wie vor schwierig einzuordnen: Der Kampf gegen den IS wurde durch Gefechte zwischen den türkischen Streitkräfte und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK erschwert. Seit mehr als eineinhalb Jahren flog die türkische Armee Luftangriffe auf PKK-Stellungen im eigenen Land. Die Kurdenpartei warf dem Militär eine Verletzung der Waffenruhe vor.

Russisch-amerikanische Zusammenarbeit

Ein positiver Ausblick hingegen zeigt sich in Gesprächen zwischen Russland und den USA. Im Kampf gegen die IS im Norden Iraks wollen die beiden Länder offenbar enger zusammenarbeiten. Die Aussenminister der beiden Staaten, John Kerry und Sergej Lawrow, sprachen darüber, ihren Austausch von Information über die Extremisten zu intensivieren. Er wolle die Zusammenarbeit im Bereich der Nachrichtendienste zu verstärken, sagte Kerry.

Meistgelesene Artikel