Die Partei von Regierungschef Jean-Claude Juncker hat künftig nur noch 23 Sitze im luxemburgischen Parlament. Das sind drei weniger als bisher. Trotzdem bleiben die Christdemokraten (CSV) die stärkste Kraft. Ob die CSV weiterhin regieren kann, ist dennoch nicht sicher, denn die drei kleinen Parteien könnten sie nach über 18 Jahren an der Macht stürzen.
Neu halten Sozialdemokraten (LSAP), Liberale (DP) und Grüne mit 32 Sitzen eine knappe Mehrheit im 60-köpfigen Parlament. Rein rechnerisch könnten sie zusammen ein Regierungsbündnis bilden. Politisch scheint eine so genannte Gambia-Koalition aber eher unwahrscheinlich, denn sowohl die Grünen wie auch die Sozialdemokraten gehören zu den Wahlverlierern. Nur die Liberalen konnten Stimmen zulegen und stellen neu 13 Abgeordnete – gleich viele wie die Sozialdemokraten.
Für Jean-Claude Juncker und seine Christdemokraten kämen daher neu auch die Liberalen als Partner für ein Regierungsbündnis in Frage – zusammen hätten sie eine komfortable Mehrheit von 36 Sitzen. Während der letzten neun Jahre regierten die Christdemokraten mit den Sozialdemokraten zusammen. Im letzten Sommer zerbrach ihr Bündnis jedoch an einer Geheimdienstaffäre.
Wer ist Jean-Claude Juncker?
Ob mit Liberalen oder Sozialdemokraten, die Christdemokraten bleiben wohl an der Macht. Und so hätte auch diese Wahl Luxemburg nur einen kleinen Wechsel gebracht. Die Christdemokraten regieren das Land seit ihrer Parteigründung - mit einem kurzen Unterbruch in den 1970er Jahren. Ob sie wirklich an der Macht bleiben, entscheidet sich in den Koalitionsgesprächen der nächsten Tage.