Die internationale Gemeinschaft hat Mali Finanzhilfen in der Höhe von über drei Milliarden Euro angeboten. Damit wurde das ursprüngliche Ziel von zwei Milliarden deutlich übertroffen. Laut Frankreichs Präsident waren es konkret 3,25 Milliarden Euro.
EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy mahnte den westafrikanischen Staat, die angekündigten politischen und wirtschaftlichen Reformen wie vereinbart umzusetzen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die Hilfe.
An der Geberkonferenz in Brüssel nahmen 103 Staaten teil. Die Hilfe soll dem Wiederaufbau des verarmten und teilweise zerstörten Landes dienen.
Benins Präsident: «Eine Frage der Liebe»
Die EU hatte bereits im Vorfeld angekündigt, 520 Millionen Euro für das internationale Hilfspaket. Das Engagement der EU zur Unterstützung der Bevölkerung der Sahel-Staaten am Südrand der Sahara sei «entschlossen, solide und langfristig angelegt», sagte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy. Mali müsse «stabilisiert und auf den Weg der Entwicklung zurückgeführt werden».
«Ich denke, dass die Beziehungen zwischen Afrika und Europa eine Frage der Liebe und eine Frage strategischer Interessen sind. Wir sind politische Freunde», sagte der Präsident Benins, Thomas Yayi Boni.
«Die Krise in Mali ist symptomatisch für das, was auch anderenorts passieren könnte», warnte der malische Aussenminister Hubert Tieman Coulibally. Es gebe eine sich ausbreitende Gewalt in der Sahelzone, die auch andere Länder erreichen könne.
Malis Übergangspräsident Dioncounda Traoré sagte: «Jenseits der Zahlen markiert diese Konferenz eine neue Etappe im Kampf der Zivilisationen gegen den Terrorismus und die Drogenhändler.»
Traoré versprach freie und demokratische Wahlen im ganzen Land am 28. Juli. Er schloss ausdrücklich den Norden des Landes ein. Dort gibt es vor allem in der Region Kidal nach wie vor Widerstand von islamistischen Extremisten und von Anhängern der Terrororganisation Al-Kaida. «Wir wollen so schnell wie möglich eine gewählte Regierung haben.»
Fabius: «Frieden wird ein Erfolg»
Nach einem Militärputsch gegen Präsident Amadou Toumani Touré im März 2012 hatten Tuareg-Nomaden und Anhänger der nordafrikanischen Terrororganisation Al-Kaida den Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht.
Sie führten dort das strikte islamische Recht der Scharia ein. Nach der Zerstörung islamischer Kulturgüter in den Wüstenstädten Timbuktu und Gao wurde ein Vormarsch der Aufständischen im Januar 2013 von den französischen Truppen verhindert.
«Wir sind dabei, den Krieg zu gewinnen. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass der Frieden ein Erfolg wird», sagte Fabius. «Es geht darum, den Maliern beim Bau eines neuen Malis zu helfen.» Wichtig sei, dass eine demokratische Gesellschaft entstehe, in der Platz für alle Bewohner des Vielvölkerstaates sei. Die bisherige Entwicklungshilfe habe nicht funktioniert, unter anderem wegen der Schwäche der Institutionen in Mali.