Massaker in Fort Hood
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Bild 1 von 6. Am 5. November 2009 geschah das Unfassbare: Mit dem Schlachtruf «Gott ist gross!» eröffnet US-Major Nidal Hasan das Feuer. 13 Soldaten sterben, 32 weitere werden verletzt. Es herrscht Panik. Nach wenigen Minuten schweigen die Waffen. Soldaten zerreissen ihre Uniformen, um die verwundeten Opfer zu versorgen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 6. Nidal Hasan sieht sich als Krieger Gottes. Als Motiv gibt er an, er habe mit seiner Tat die Taliban in Afghanistan vor ausländischen Soldaten schützen wollen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 6. Dem Angeklagten droht die Todesstrafe. Es wäre die erste Hinrichtung eines verurteilten aktiven US-Soldaten seit 1961. Der 42-Jährige scheiterte noch vor dem Prozessauftakt damit, sich für schuldig zu bekennen, um einer möglichen Todesstrafe zu entkommen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 6. Der Massenmord hatte das Land im ersten Amtsjahr von US-Präsident Barack Obama nachhaltig geschockt. Schnell wurde den Bürgern deutlich, dass sie kein spontanes Ausrasten eines Amokläufers erlebt hatten, sondern den grössten Terrorakt seit dem 11. September 2001. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 6. Der US-Major bezeichnete den islamistischen Hassprediger Anwar al-Awlaki als «meinen Lehrer, Mentor und Freund». Die Richterin im Militärprozess hat jedoch den E-Mail-Verkehr zwischen Hasan und dem Al-Kaida-Propagandisten nicht als Beweismaterial zugelassen. Al-Awlaki wurde bei einem amerikanischen Drohnenangriff im Jemen 2011 getötet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Angehörige und Überlebende äussern sich in US-Medien kritisch über die Militärjustiz. Sie bemängeln, dass Hasan erst nach vier Jahren der Prozess gemacht wird. Zudem haben Betroffene das Pentagon verklagt, dass den Fall lediglich als «Gewalt am Arbeitsplatz» einstuft. Sie befürchten, der Staat wolle sich um Kompensationszahlungen drücken. Bildquelle: Reuters.
Knapp vier Jahre nach dem Amoklauf auf dem US-Militärstützpunkt im texanischen Fort Hood hat der Prozess gegen den US-Major Nidal Hasan begonnen. Der muslimische Militär-Psychiater muss sich wegen 13-fachen vorsätzlichen Mordes und versuchten Mordes in 32 Fällen vor einer Militärjury verantworten. Dem 42-Jährigen droht die Todesstrafe.
Die Ankläger warfen dem mutmasslichen Terroristen beim Prozessauftakt vor, dass er bei dem Blutbad am 4. November 2009 so viele Kameraden wie möglich töten wollte. Hasan streitet die als Terrorangriff geltende Tat nicht ab. Er darf sich aber nach einer Entscheidung der Richterin nicht strafmildernd für schuldig bekennen, um sich damit vor einer Todesstrafe zu schützen. Als Motiv gab Hasan in Voranhörungen an, die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan vor US-Soldaten schützen zu wollen.
Angst vor Kompensationszahlungen
Das Massaker gilt als grösster Terrorakt nach dem 11. September 2001 – auch wenn das Pentagon den Fall als «Gewalt am Arbeitsplatz» einstuft. Überlebende und Angehörige kritisieren diese Einschätzung. Sie glauben, der Staat wolle sich so vor Kompensationszahlungen schützen.
Hasan, der damals von Polizisten angeschossen wurde, sitzt seither gelähmt im Rollstuhl. Er sieht sich selbst als «Soldat Allahs» im Dienst der Taliban. Der 42-Jährige lehnt jeglichen Rechtsbeistand ab und will sich selbst verteidigen.