Zwei Wochen nach dem Taifun «Haiyan» haben die Behörden auf den Philippinen bislang 5209 Tote gezählt. Damit kamen durch den Sturm in dem Inselstaat mehr Menschen bei einer Katastrophe ums Leben als je zuvor. Nahezu 23'500 Menschen wurden zudem verletzt, wie der Leiter der Katastrophenschutzbehörde am Freitag mitteilte. Mehr als 1600 werden noch vermisst, vier Millionen verloren ihr Obdach.
Die meisten Opfer ertranken oder wurden von umfallenden Bäumen und herabstürzenden Gebäudeteilen erschlagen, als «Haiyan» über die Insel peitschte und für Überschwemmungen sorgte.
Inzwischen sind Hunderttausende mit dem Nötigsten versorgt, wie es weiter heisst. Doch die Behausungen seien völlig unzulänglich. Die lokalen Behörden wurden nun aufgefordert, Land zur Verfügung zu stellen, damit dort Zelte aufgestellt werden können.
Keine Arbeit – kein Geld
Viele Menschen auf den Philippinen haben nun keine Arbeit mehr, wie zum Beispiel Fischer oder Hühnerzüchter. Ohne Arbeit – kein Geld für Nahrung und den Wiederaufbau ihres Hauses und ihrer Tätigkeit.
Die Menschen hätten ihren Blick aber nach vorne gerichtet. «Sie lächeln nicht selten und sagen, ‹das Leben geht weiter›», erzählt SRF-Korrespondent Tobias Fässler. Aber es könne auch gut sein, dass dies eine Fassade sei, «und sie innerlich sehr traurig sind».
Keine Seuchen ausgebrochen
Seuchen seien bislang noch keine ausgebrochen, sagt der SRF-Korrespondent weiter. «Wichtig ist vor allem die Tetanus-Impfung. Aber nicht wegen Verletzungen vom Sturm, sondern eher wegen Verletzungen, die beim Wiederaufbau passieren.»
Der Taifun wütete besonders in der Provinz Leyte. Dort hatte sich 1991 mit dem Wirbelsturm «Thelma» die bislang schwerste Naturkatastrophe auf den Philippinen ereignet. Damals kamen 5101 Menschen ums Leben.