Es brauche neue Technologien, heisst es im 5. Bericht des Weltklimarats IPCC. Da geht es darum, Kohlendioxide aus der Atmosphäre zu entfernen: Wie soll das funktionieren?
Thomas Häuser, SRF-Wissenschaftsredaktor: Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Bei einem Ansatz würden weiträumig Wälder angepflanzt. Dann würde man die Bäume fällen und in Kraftwerken verbrennen, um Strom zu erzeugen. Das CO2, das dabei entsteht, würde man einfangen und im Boden verstauen. Weil die Bäume beim Wachstum aus der Luft CO2 aufgenommen haben, wird mit dieser Methode in der Endabrechnung also CO2 entfernt.
Wie realistisch ist das?
Vieles ist unklar. Das Aufforstungsverfahren braucht enorm viel Land und würde damit vermutlich in arge Konkurrenz zur Welternährung treten. Dazu kommt, dass auch der technische Teil des Verfahrens noch nicht ausgereift ist. Dabei geht es darum, das CO2 aus diesem Abgasstrom des Kraftwerks herauszufiltern. Dass diese Technik noch nicht bereit ist, ist beunruhigend, weil sie auch dafür verwendet werden soll, Gas-und Kohlekraftwerke sauber zu machen. Und dies müsste schon sehr schnell im grossen Umfang funktionieren, sagt der Bericht. Aber die Entwicklungsarbeiten dazu laufen viel langsamer, als man gehofft hat.
Im Bericht wird ein Co-Vorsitzender des Berichts zitiert: «Es kostet nicht die Welt, den Planeten zu retten.» Offenbar gehen die Experten von tieferen Kosten aus als auch schon.
Die Frage der Kosten ist sehr unübersichtlich. Das fängt damit an, dass verschiedene Experten verschiedene Kostengrössen verwenden. Diese kann man nicht direkt vergleichen. Der neue IPCC-Bericht gibt zwar auch Kosten an, aber es ist den Autoren dabei sichtlich unwohl, weil die Berechnung schwierig ist. Sie sagen, die nötigen Massnahmen würden das Wirtschaftswachstum wohl leicht verlangsamen. Es fiel der Vergleich mit der Finanz- und Schuldenkrise. Dabei muss man bedenken, dass nicht alle gleich betroffen sind von solchen Krisen.