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International Merkel kritisiert Russland mit deutlichen Worten

Die deutsche Bundeskanzlerin fordert schärfere Sanktionen gegen Russland. Das Land versuche, unter Einsatz von Gewalt die bestehenden Grenzen zu verschieben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert Putin scharf. Sie wirft Russland vor, im Ukraine-Konflikt gewaltsam die Grenzen verändern zu wollen. «Russland unternimmt den Versuch, bestehende Grenzen unter Androhung oder sogar unter Einsatz von Gewalt zu verschieben», sagte sie. «Es wird immer klarer: Es handelte sich von Anfang nicht um einen Konflikt innerhalb der Ukraine, sondern um eine Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine.»

Mit diesem Vorgehen verletze Russland die Grundfesten der europäischen Nachkriegsordnung, so Merkel. Ein solcher Bruch des Völkerrechts dürfe nicht ohne Folgen bleiben, weshalb die EU nun weitere Sanktionen gegen Russland prüfe.

Auch der britische Premierminister David Cameron kritisiert Russland. Die Präsenz russischer Trupppen in der Ukraine sei nicht akzeptabel. Wenn Russland seine Politik nicht ändere, werde sich das Verhältnis zum Rest der Welt «radikal verändern».

Karte der Ukraine
Legende: In Lugansk bekämpfen sich laut Kiew Separatisten und die Armee. SRF

Armee gegen russische Panzer

Derweil meldet Kiew, dass sich die ukrainische Armee vom Flughafen Lugansk zurückgezogen habe. Dies, nachdem die Soldaten laut Kiew gegen russische Panzerbataillons gekämpft haben. In den vergangenen 24 Stunden seien sieben Soldaten getötet worden.

Gleichzeitig haben pro-russische Separatisten nach eigener Darstellung erneut ein Kampfflugzeug und zwei Militärhubschrauber abgeschossen. Sie behaupteten zudem, erstmals im Asowschen Meer zwei Boote der ukrainischen Küstenwache versenkt zu haben.

Russland warnt vor Sanktionen

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Der russische Aussenminister Lawrow warnte vor weiteren Sanktionen des Westens gegen Russland. Sein Land werde alles daran setzen, seine Bürger und seine Wirtschaft vor Strafmassnahmen zu schützen.

Schüsse auf Schiffe

Der ukrainische Grenzschutz bestätigte, zwei seiner Schiffe seien am Sonntag in der Nähe der Hafenstadt Mariupol unter Beschuss geraten. Zwei Besatzungsmitglieder gelten als vermisst. Örtliche Medien machten Russland für den Vorfall verantwortlich.

Laut den Aufständischen sind zudem rund 100 Soldaten bei Gefechten in der Region Donezk verletzt oder getötet worden. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Montagmorgen von einer «direkten und offenen Aggression» gesprochen, die Russland gegen sein Land begonnen habe.

Kreml widerspricht

Moskau bestreitet weiterhin, in die Kämpfe involviert zu sein. Vielmehr wirft Putin der Ukraine vor, direkte politische Gespräche mit den Separatisten zu verweigern. Der Kreml fordert eine sofortige Waffenruhe in der Ostukraine.

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Der russische Aussenminister Sergei Lawrow verlangt, dass sich die ukrainischen Regierungstruppen von den Stellungen zurückziehen, von denen aus sie zivile Ziele unter Beschuss nehmen könnten. Zudem erklärte Lawrow, es werde keine russische Militärintervention in der Ukraine geben.

Separatisten nehmen an Treffen teil

Der mündliche Schlagabtausch kommt vor einem Treffen der Kontaktgruppe in Minsk. Die Gruppe besteht aus Vertretern der Ukraine, Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Erstmals soll auch ein Gesandter der Separatisten aus der Ostukraine teilnehmen.

Sie wollen dabei auf die Anerkennung eines unabhängigen Staates in der Ostukraine drängen. Im Gleichtakt mit Lawrow sagte der «Vize-Premierminister» der nicht anerkannten «Volksrepublik» Donezk, Andrej Purgin, es solle bei den Gesprächen auch um eine Waffenruhe und den Austausch von Gefangenen gehen.

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