Ein Mann hat am Morgen am S-Bahnhof der Stadt Grafing bei München mehrere Passanten mit einem Messer angegriffen. Ein Mann wurde dabei getötet, drei weitere trugen Verletzungen davon. Der mutmassliche Täter wurde am Tatort festgenommen.
Die Attacke hatte nach ersten Ermittlungen keinen islamistischen Hintergrund. Offenbar hatte der Mann psychische Probleme und nahm auch Drogen. Das teilte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann nach einer Kabinettssitzung in München mit. Der Mann habe seine Tat zugegeben.
Zuvor war ein islamistisches Motiv nicht ausgeschlossen worden. «Der Täter machte am Tatort Äusserungen, die auf eine politische Motivation schliessen lassen», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II. Diese Äusserungen seien «wohl mit islamistischem Hintergrund». Um welche Äusserungen es sich genau handle, werde derzeit geprüft. Ersten Zeugenaussagen zufolge hat er dabei «Allahu-Akbar» («Allah ist gross») gerufen. Dies sagte eine Sprecherin des Bayerischen Landeskriminalamts.
Vier Männer angegriffen
Beim Tatverdächtigen handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um einen 27 Jahre alten Deutschen. Dieser stamme nicht aus München oder der Umgebung. Er sei aber in Deutschland geboren worden und habe keinen Migrationshintergrund.
Bei den Opfern des Angriffs handelt es sich laut Polizei um vier Männer. Ein 56 Jahre alter Mann sei kurze Zeit nach dem Angriff an den Folgen seiner schweren Verletzungen im Spital verstorben. Neben dem getöteten Opfer erlitt ein weiterer Mann schwerste Verletzungen. Zwei weitere Opfer wurden leichter verletzt.
Der mutmassliche Angreifer soll nach den Worten eines Sprechers des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord zunächst in der S-Bahn das später verstorbene Opfer niedergestochen haben.
Anschliessend soll er auf dem Bahnhofsgelände die drei weiteren Männer attackiert haben. Er habe ein Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge benutzt.