Bei dem schweren Erdbeben auf den Philippinen sind mehr Menschen ums Leben gekommen als bisher angenommen. Nach neusten Informationen der Behörden sind bisher 85 Todesopfer gezählt worden. Weitere seien zu befürchten.
Ausländische Touristen sind gemäss ersten Berichten nicht unter den Toten. Die Zahl der Verletzten geht in die Hunderte. Allein 69 Tote borgen die Retter auf Insel Bohol, wo das Zentrum des Bebens lag. Auf den benachbarten Inseln Cebu und Siquijor wurden 16 Leichen gefunden.
Die Seismologen der US-Geologiebehörde USGS registrierten das Beben in 56 Kilometern unter der Erdoberfläche. Bei solchen Tiefen halten sich die Schäden normalerweise in Grenzen. Die philippinische Katastrophenbehörde schätzte die Tiefe auf 33 Kilometer.
Beliebtes Touristenziel
Das Beben ereignete sich um 8.12 Uhr Ortszeit auf der Insel Bohol, rund 630 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila. Die Insel gehört zu der Inselgruppe der Visayas. Die Region ist ein beliebtes Touristenziel. Die Stadt Cebu City liegt auf einer Nachbarinsel knapp 60 Kilometer entfernt.
Die Schäden sind erheblich: Mehrere historische Kirchen wurden beschädigt, Felsbrocken krachten auf Strassen und lösten Erdrutsche aus, Brücken wurden unpassierbar und Dächer und Mauern stürzten ein, berichtete die Katastrophenbehörde.
Kirchen beschädigt, Glockentürme eingestürzt
Ein vierjähriges Mädchen wurde in einer Massenpanik in der Ortschaft Pinamungahan zu Tode getrampelt. In Cebu stürzte nach Angaben der Lokalbehörde die Decke einer Markthalle ein. Am Doctor's University-Krankenhaus krachten Teile des Dachs herunter. Am Flughafen stürzten Deckenplatten zu Boden. Passagiere twitterten Fotos von den Schäden. Cebu ist mit 2,5 Millionen Einwohnern das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region.
Am Flughafen von Tagbilaran City stürzte die Decke im zweiten Stock teilweise ein, berichtete der Katastrophenschutz. Alle Flüge seien gestrichen worden. Im Hafen sei ein Terminal schwer beschädigt worden. Auf Bohol wurden die historischen Kirchen in Loboc und Baclayon erheblich beschädigt. Die Fassaden und Glockentürme stürzten ein, ebenso an der Basilica Minore del Santo Nino in Cebu.