Rund drei Monate nach Beginn des Prozesses im Dezember verlas das Sondergericht in Islamabad die Anklagepunkte gegen den ehemaligen Militärmachthaber Pervez Musharraf. Der 70-Jährige wird demnach wegen Hochverrats angeklagt. Offiziellen Angaben zufolge erklärte sich Musharraf bei der Anhörung für nicht schuldig.
Das aus drei Mitgliedern bestehende Sondertribunal hatte Musharraf mit Haft gedroht, falls er nicht zu dem Termin erscheine, sagte sein Anwalt Ahmed Raza Kasuri. Musharraf war zuvor mehreren Anhörungen ferngeblieben, die Verlesung der Anklageschrift musste mehrfach verschoben werden.
Der Ex-Armeechef ist der erste von vier Militärmachthabern in der Geschichte Pakistans, der wegen Hochverrats angeklagt wurde. Ihm wird vorgeworfen, mit der Verhängung des Ausnahmezustands 2007 die Verfassung ausser Kraft gesetzt zu haben. Dies kommt nach der Verfassung dem Hochverrat gleich, der mit dem Tod bestraft werden kann. Musharraf weist die Vorwürfe als politisch motiviert zurück.