Die ägyptische Regierung prüft ein Verbot der Muslimbruderschaft. Angeregt hat dies Ministerpräsident Hasem al-Beblawi. Ein solcher Schritt dürfte die Lage im Land weiter verschärfen.
Schon mal verboten
Die Muslimbruderschaft wurde 1928 gegründet. Ziel war die Verbreitung islamischer Moralvorstellungen und die Unterstützung wohltätiger Aktionen und sozialer Einrichtungen, aber auch die Befreiung des Landes von der fremden Okkupation sowie der Kampf gegen die britisch-westliche «Dekadenz», die sich im Lande ihrer Meinung nach offenbarte.
Der Einfluss in der Bruderschaft nahm in der Bevölkerung rasch zu. 1954 wurde die Organisation von der damaligen ägyptischen Militärregierung verboten. Doch schon im März liess die Regierung sie als Nichtregierungsorganisation wieder zu. Die ihr nahe stehende Partei für Freiheit und Gerechtigkeit war 2011 nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak zugelassen worden.