Rund dreieinhalb Monate nach der Entführung und Tötung dreier israelischer Religionsschüler im Westjordanland hat die israelische Armee zwei Verdächtige erschossen. Die beiden Palästinenser sind bei einem nächtlichen Einsatz in der Stadt Hebron bei einem Schusswechsel getötet worden.
Spezialkräfte hätten am Dienstag im Gebiet von Hebron im Westjordanland versucht, die Verdächtigen zu verhaften, sagte ein Armeesprecher. Die Palästinenser hätten das Feuer eröffnet und die Soldaten hätten zurückgeschossen. Dabei seien die Männer getötet worden. Von palästinensischer Seite gab es keine Bestätigung für den Tod der Männer.
Grosse Suchaktion
Die drei israelischen Religionsschüler waren im Juni im Süden des Westjordanlands gekidnappt worden. Israel startete daraufhin eine grossangelegte Militäraktion im Palästinensergebiet, um die Jugendlichen zu finden und ihre Entführer aufzuspüren.
Dabei wurden mehr als 400 Palästinenser festgenommen, darunter 300 Mitglieder der palästinensischen Hamas-Bewegung, die von der israelischen Regierung für die Tat verantwortlich gemacht wurde.
Ende Juni gab der israelische Geheimdienst bekannt, die nun getöteten beiden Männer seien als die mutmasslichen Entführer identifiziert. Wenige Tage später wurden die Leichen der drei Jugendlichen nahe Hebron gefunden.
Entführung löste Gewaltspirale aus
Die Hamas bestritt jede Verwicklung und warf Israel vor, die Tat als Vorwand für die Zerschlagung ihrer Strukturen zu nutzen. Die Entführung und Tötung der Jugendlichen und die anschliessende Suchaktion verschärften die Spannungen in der Region.
Nach anhaltendem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen startete die israelische Armee eine Offensive gegen die Hamas. Nach siebenwöchigen Kämpfen trat am 26. August schliesslich eine Waffenruhe in Kraft. Insgesamt wurden in dem Konflikt mehr als 2140 Palästinenser und 73 Israelis getötet.