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Bild 1 von 14. Die Bevölkerung ist mit grossen Aufräumarbeiten – wie hier in Simbach – konfrontiert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 14. Am Tag nach dem verheerenden Hochwasser schaut Simbach am Inn auf das Ausmass der Katastrophe. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 14. Zahlreiche Häuser wurden in Simbach mit Schutt und Holz regelrecht zugeschüttet. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 14. Retten, was zu retten ist. In Simbach ist nichts mehr wie vorher. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 14. Die Anwohner versuchen ihr Bestes, ihre Häuser von Schutt und Schlamm freizuschaufeln. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 14. In Simbach stand das Wasser am 1. Juni meterhoch – die Wassermassen haben alles mitgerissen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 14. Wer in Simbach nicht früh genug weg konnte, wurde regelrecht eingeschlossen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 14. Die Schäden an der Infrastruktur in Simbach sind beträchtlich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 14. Die Ortschaft Triftern am 1. Juni. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 14. Auch in Triftern hatten die Wassermassen alles mitgerissen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 14. Die Einwohner mussten bei dem Unwetter am 1. Juni auf Hausdächer flüchten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 14. Das bayerische Rote Kreuz half auf den überfluteten Strassen bei der Evakuierung der Bevölkerung mit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 14. In Nordrhein-Westfalen trat das Flüsschen Issel über die Ufer, wie hier nahe der Stadt Hamminkeln. Der Wasserstand der Issel stieg von einem halben auf zwei Meter. Trotzdem blieben Hamminkeln und das benachbarte Isselburg von den Fluten verschont. Bildquelle: Keystone.
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Bild 14 von 14. Die Behörden hatten über 68'000 Sandsäcke verbaut, um das Wasser aufzuhalten. 35'000 weitere Säcke lagen als Reserve bereit. Allein bei Hamminkeln waren 600 Helfer im Einsatz. Bildquelle: Keystone.
Das Wichtigste in Kürze
- Insgesamt neun Tote nach den Unwettern
- Keine Entwarnung von den Meteorologen
- Bayerns Regierung verspricht Soforthilfe
- Aufräumarbeiten haben begonnen
- Betroffen sind Teile Nordrhein-Westfalens, Bayerns und in Rheinland-Pfalz
Die Unwetterserie in Deutschland hat mindestens neun Menschen das Leben gekostet. Im Westen und Süden des Landes kam es zu zahlreichen Überschwemmungen.
Nach vier Toten in Baden-Württemberg am Sonntag sind am Mittwoch fünf Menschen im Hochwasser in Niederbayern gestorben. In mehreren Bundesländern werden weitere Menschen vermisst.
Von den Meteorologen kommt keine Entwarnung: Bis in die nächste Woche seien Schauer und Gewitter zu erwarten, sagte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Das Unwetterpotenzial vor allem für Starkregen bleibe erhöht. «Tief Friederike wird uns auch in den nächsten Tagen beschäftigen.»
Sachschaden im dreistelligen Millionenbereich
Nachdem reissende Flutwellen die niederbayerische Region rund um Simbach überschwemmt hatten, wurde ein weiteres Opfer in der Stadt am Inn geborgen. Mit dem 75-Jährigen erhöht sich die Zahl der Toten in Simbach auf vier. Ein weiteres Opfer gab es im benachbarten Julbach. Drei Menschen werden noch vermisst.
In Simbach wurden zwei Plünderer festgenommen. Die jungen Männer versuchten ein Radio aus einem Auto zu stehlen. Im Dorf riecht es nach Öl, der Ort ist mit einem schmierigen Film überzogen. Die Heizöltanks der Häuser sind ausgelaufen. In Teilen Simbachs wurde das Wasser abgestellt, auch Strom gibt es nicht überall.
Der Sachschaden im Landkreis Rottal-Inn geht nach ersten Schätzungen in den dreistelligen Millionenbereich. Laut den Behörden sind mindestens 500 Häuser beschädigt.
Ähnlich wie beim Hochwasser 2013 werden wir 1500 Euro zur Verfügung stellen – und zwar schon ab morgen (Freitag).
Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) versprach den Betroffenen Soforthilfe. «Ähnlich wie beim Hochwasser 2013 werden wir 1500 Euro zur Verfügung stellen», sagte er. Das Warnsystem müsse verbessert werden. «Das Ganze kam so überfallartig, da ist mit Hochwasserschutz nichts zu machen», erklärte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Man werde die Geschädigten nicht alleine lassen und unbürokratisch helfen.
Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme ausgesprochen. Die Regierung trauere um die Menschen, für die Hilfe zu spät gekommen sei und sie trauere mit den Angehörigen, sagte Merkel.
Aufräumarbeiten in mehreren Bundesländern
Viele Menschen sind noch in Sorge, weil sie Angehörige nicht erreichen können. Taucher suchten im überfluteten Gebiet nach weiteren möglichen Opfern.
Das Technische Hilfswerk war noch am Morgen damit beschäftigt, Personen zu retten, die in ihren Häusern von den Wassermassen eingeschlossen waren. Hunderte Kinder hatten zuvor stundenlang in ihren Schulen ausharren müssen, weil sie vom Wasser eingeschlossen waren.
Am Donnerstag versuchten Rettungskräfte, Bewohner und freiwillige Helfer, Häuser und Strassen von Schlamm und Treibgut zu befreien sowie die Stromversorgung in den Ortschaften wiederherzustellen.
Krieg. Wie im Krieg sieht das aus.
Die Polizei warnte Autofahrer davor, die gesperrten Strassen im Hochwassergebiet zu nutzen. Viele Strassen seien völlig unterspült, auch Brücken und Überführungen seien einsturzgefährdet.
Katastrophenfall ausgerufen
Glimpflich davongekommen ist bislang die Stadt Passau, in deren Landkreis am Vortag der Katastrophenfall ausgerufen worden war. Der vorhergesagte Höchststand des Pegels wurde nicht erreicht.
Land unter auch in Frankreich
Auch in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens und im nördlichen Rheinland-Pfalz war nach heftigen Regenfällen Land unter. In Düsseldorf waren am Mittwochabend mehrere Strassentunnel voll Wasser gelaufen und Strassen geflutet worden. In der historischen Altstadt von Xanten floss stundenlang das Wasser nicht ab. Zwischen Xanten und Millingen unterbrach auf die Gleise gespültes Geröll den Bahnverkehr.
Sorge bereitete in Hamminkeln der kleine Fluss Issel. Dort drohte bei einem Dammbruch die Überschwemmung eines Gewerbegebiets. Der Landkreis rief den Katastrophenfall aus.
Regen bis zum Wochenende
Auch in Rheinland-Pfalz mussten nach heftigem Regen Keller ausgepumpt werden. In Altenahr (Kreis Ahrweiler) rettete die Polizei zahlreiche Camper mit dem Hubschrauber – teils von den Dächern ihrer Wohnwagen –, nachdem die Ahr über die Ufer getreten war und die Zeltplätze geflutet hatte.
In Müsch holten Feuerwehrleute zwei Männer vom Dach ihres Lastwagens, der im tiefen Wasser auf einer Strasse nicht mehr weiterkam.
Dem Deutschen Wetterdienst zufolge droht vor allem im Nordwesten weiteres Unwetter. Bis zum Wochenende soll sich der Unwetterschwerpunkt allmählich nach Süden verschieben.